Kinder haben Rechte!... beschützt und gestärkt zu werden. So lautet das Motto zum diesjährigen Weltkindertag am 20.09.2021 der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA). Diese tiefchristliche Grundhaltung, Menschen zu beschützen und zu bestärken, ist insbesondere bedeutsam für alle Kinder!
Kinder haben das Recht beschützt und gestärkt zu werden. Dies umfasst sowohl Schutz- und Versorgungsrechte der Kinder als auch Beteiligungsrechte. Pädagogische Fachkräfte in den Kitas tragen eine hohe Verantwortung, diese Bereiche der Kinderrechte in ihrem wechselseitigen Verhältnis zu sehen und umzusetzen.
Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther sagt:
„Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge: Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann, es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann, und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.“
Die Kita bietet den Kindern ein einzigartiges und vielfältiges Lern- und Erfahrungsumfeld. In der Kita haben die Kinder tagtäglich die Möglichkeit Selbstwirksamkeitserfahrungen zu sammeln. Sie erwerben Fertigkeiten und Fähigkeiten, um Entscheidungen, die ihr eigenes Leben berühren, zu treffen. Ein wichtiger Faktor ist dabei auch immer im Dialog mit anderen Menschen zu sein, deren Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen, um gemeinsam in einem geschützten und fehlerfreundlichen Umfeld fürs „Leben“ zu lernen.
In den vergangenen 18 Monaten der Pandemie stand der gesundheitliche Schutz der Kinder und der Gesellschaft über weite Strecken im Vordergrund. Unsicherheit und Angst bestimmten unser aller Alltag. Viele individuelle Bedürfnisse mussten, egal in welchem Alter, unterdrückt werden.
Kitas waren geschlossen, Notbetreuung, eingeschränkter Regelbetrieb, Regelbetrieb bei dringendem Bedarf, feste geschlossen Gruppen und Bereiche, Absperrbänder auf den Außengeländen der Kita, die Freunde sehen, aber nicht mit ihnen spielen dürfen, weil sie in einer anderen Gruppe waren.
Je älter wir Erwachsene sind, umso kleiner ist der Bruchteil des Lebens, welches wir mit diesen Einschränkungen leben mussten. Für ein 5-jähriges Kind ist es ein Drittel seiner Lebenszeit, in der das Kind so viele wichtige Lebenserfahrungen nur sehr stark eingeschränkt machen konnte und Bedürfnisse immer wieder unterdrückt werden mussten.
In den Kitas haben die pädagogische Fachkräfte tagtäglich das Beste getan, um den Kindern auch in eingeschränkten Rahmenbedingungen Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen und die Rechte der Kinder zu schützen.
Die Kinder und Jugendlichen müssen jetzt unbedingt wieder mehr Möglichkeiten bekommen bestärkt zu werden, um ihre Potenziale frei entfalten zu können.
Wir Erwachsene müssen Verantwortung übernehmen, Kitas und Schulen weiterhin so zu gestalten, dass sie als verlässliche Lern- und Lebensorte zur Verfügung stehen können.Denn:
Kinder haben Rechte!... Beschützt und gestärkt zu werden.
Sabrina Müller für das Team des Kindergartenreferats im Kirchenkreis Obere Nahe