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An(ge)dacht: Wie immer, und doch ganz anders

Mit dem Toten- bzw. Ewigkeitssonntag morgen geht das Kirchenjahr zu Ende. Pfarrer Uwe Kreutz aus Niederwörresbach zieht Bilanz.

An diesem Wochenende stellen wir zwar keine Uhren um, wir feiern auch nicht Silvester, und trotzdem geht etwas Bemerkenswertes zu Ende: das Kirchenjahr. Vom ersten Advent bis zum Toten- beziehungsweise Ewigkeitssonntag dauert es.

In der Regel strukturiert es unseren Alltag, ohne dass wir groß darüber nachdenken. Wir zünden Kerzen im Advent an, feiern Weihnachten, Fasten- oder Passionszeit mit dem Osterfest, Pfingsten noch und später dann Erntedank und Reformationsfest oder Allerheiligen. Um dann mit dem (morgigen) Ewigkeitssonntag auszuklingen.

Dieses Kirchenjahr war beides: wie immer und ganz anders. Das Coronavirus hat alles, auch das Kirchenjahr, gerüttelt und geschüttelt. So viel musste und muss immer noch ausfallen. Dass wir Ostern keine Gottesdienste miteinander feiern, habe ich dieses Jahr zum ersten Mal erlebt (erlitten). Ganz zu schweigen von den vielen Menschen, die erkrankt sind.

Und auch wenn die Todeszahlen in Deutschland vergleichsweise niedrig sind, jedes einzelne Schicksal rührt an, besonders wenn man die Betroffenen kennt.

Das Kirchenjahr geht zu Ende mit dem morgigen Ewigkeitssonntag. Klingt aus mit der Verheißung: Gott wird abwischen alle Tränen von unseren Augen, verspricht uns: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21) So wie Gott diese Welt ins Leben gerufen hat, so wird er/sie eine Neuschöpfung schaffen. Wie kann diese aussehen? Einen großen Hinweis dürfen wir glauben: Ostern erinnert uns, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, vom Tod zum Leben – so wird Gott das Vergängliche neu schöpfen. Ostergottesdienste sind ausgefallen, die Osterbotschaft lebt, trotz oder gerade wegen Corona.

Das Kirchenjahr neigt sich dem Ende, schöpfen wir aus dem Vollen: Aus der Verheißung, mit der Jesus Christus uns trösten und stärken möchte. Beschenkt mit der Hoffnung, die uns zum Leben hilft.

Ihr Pfarrer Uwe Kreutz, Kirchengemeinden Bergen, Niederwörresbach und Veitsrodt-Herborn