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An(ge)dacht: Da ist einer, der mich nicht im Stich lässt

Die Botschaft einer Grußkarte - sie hat Pfarrerin Sabine Heiter-Grates nicht losgelassen: "Feiere Weihnachten das ganze Jahr über!"

Haben Sie auch schon Ihre Weihnachtskrippe wieder eingepackt? Früher war der 2.Februar oft der Termin dazu. Mit „Maria Lichtmess“ gilt der Weihnachtsfestkreis als beendet und – wie es nun täglich draußen spürbar länger hell wird – gilt dieser Tag als die Wendung nach draußen, der Start für Neues.

Und trotzdem macht es mich oft sentimental, wenn ich meine Krippe wieder verstaue bis zum nächsten Weihnachtsfest. So viele Erinnerungen an gute Momente und Zeiten hängen mit ihr zusammen.

In diesem Jahr hat mir eine Freundin mit einer etwas anderen Weihnachtskarte eine neue Idee geschenkt: „Feiere Weihnachten  – es ist Gottes Zeichen seiner Sympathie für dich – feiere Weihnachten das ganze Jahr über!“ Und als Tipp dazu: ein Stück der Krippe stehen lassen, zur Erinnerung.

Es war ein bisschen witzig gemacht, hat mich aber nicht mehr losgelassen. Ja, ich feiere Weihnachten, dass Gott Mensch geworden ist und so teilt, was wir erleben. Es als eine Art „Zuneigung“, als „Mitgefühl“ mit unserem Schicksal  zu sehen, zu spüren, finde ich schön, stärkend, berührend.  Was es heißt? Er teilt unser Glück, Leidenschaft und Lust; aber auch unsere Qual, unseren Schmerz, unsere Zerrissenheit, unsere Verlassenheit und sogar unsere Todesverfallenheit. So weit geht sein „Mitgefühl“ für uns. Was ihn dazu getrieben hat? Er liebte. Schrankenlos. Alle, die der Liebe bedürftig waren und sind. Er muss so reich an Sympathie, an Mitgefühl mit dem Geschick anderer gewesen sein, ja immer wieder sein: Wie hätte er sonst so schenken können?

Was hat das mit mir, mit uns an diesem ersten Februarwochenende zu tun? Für mich ist es die Frage danach, ob wir irgendwo und irgendwie diese Sympathie erfahren und weiter erfahren werden. Vielleicht einfach so: Da ist einer, der mich nicht im Stich lässt, der mir zur Seite steht, einer der teilnimmt an meinem Schicksal, an meinem Glück und an meinem Schmerz; da ist einer, der für mich da ist und mir Kraft gibt, auch für Neues. Der mich getroster und getrösteter, auch mich „sympathischer“ sein lässt.

Ich habe die Laterne meiner Krippe stehen lassen.