Die Welt ist in der Krise – auch an Ostern. Sie ist schwer krank. Es gibt kein Land auf dieser Erde, in dem Menschen sich nicht fürchten vor dem, was ist und was noch kommen könnte. Die Alarmzeichen stehen auf „Gefahr“: Wann bin ich dran? Werde ich das überleben? Und wenn ja, ist dann vielleicht meine Existenz bedroht?! Die Corona-Krise ist eine daseinsbedrohende Krise!
Das chinesische Schriftzeichen für „Krise“ besteht aus zwei Teilen: der erste Teil symbolisiert „Gefahr“, der zweite „Chance“. Das Schriftzeichen sagt mir: Eine Krise ist nicht immer nur ausschließlich „Gefahr“, sondern auch „Chance“.
Wie Ostern. Mit dem ersten Ostern hat Gott den Menschen die Chance eröffnet, zu erkennen, dass Gott das Leben will. Das leere Grab ist zum Zeichen dafür geworden, dass Gottes Liebe zu seinen Menschen so stark ist, dass sie auch mit dem Tod nicht endet. Gottes Liebe ist so unzerstörbar, dass er aus dem Tod heraus in ein neues Leben ruft.
Was ist die Chance der Corona-Krise – neben allen Gefahren, die Angst machen und durchgestanden werden müssen? Vielleicht ist es die Chance, über das Leben nachzudenken: Was tue ich, wie und warum? Brauche ich immer alles – und zwar sofort? Was ist wirklich wichtig? Was tut mir wirklich gut?
Vielleicht tut mir ja Ostern gut? Still werden. Eine Kerze anzünden. Beten. Im Licht der Kerze hinspüren und mir selbst Ostern predigen: „Gott will auch mein Leben! Seine Liebe zu mir ist so stark, dass er in jeder einzelnen Stunde meines Lebens an meiner Seite ist! Gott hört mir zu! Er überlässt mich nicht dem Tod, weil er will, dass ich lebe! In meinem Leben siegt das Licht über die Dunkelheit! Die Hoffnung siegt über die Angst! Weil ER da ist! Amen!“
Frohe Ostern!