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Nachrichtenarchiv

„Suchtberatung wirkt!“ – Aktionstag am 4.11.

Die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes berät, unterstützt und stabilisiert Menschen in unserer Region. Eine Bilanz für 2020 und 2021.

Idar-Oberstein. Ambulante Suchtberatungsstellen vor Ort vermitteln Hilfesuchende ins medizinische Hilfesystem, in ambulante oder stationäre Therapie (65% aller Therapievermittlungen bundesweit 2020). Dies zeigt den hohen Stellenwert der Suchtberatungsstellen im medizinischen Hilfesystem. „Aber das ist bei weitem nicht alles.“ sagt Thomas Reichert, Sozialarbeiter und im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Obere Nahe, Berater für Glücksspiel- und Internetsucht: „Gut 90% meiner Arbeit ist die Beratung und Begleitung - und nicht die Vermittlung.“

Die Jahre 2020 und 2021 waren nicht nur in der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes Obere Nahe von Corona und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen mit steigenden Beratungszahlen geprägt. Um dieser steigenden Zahl Hilfesuchender gerecht werden zu können, wurden digitale Strukturen implementiert und ausgeweitet. Auch Präsenzangebote wurden mit Hygienemaßnahmen ermöglicht. Die Suchtberatungsstelle hat ihr Angebot nicht nur aufrechterhalten, sondern es flexibel den sich ständig wandelnden Bedingungen angepasst.

„Auch Netzwerkarbeit und Prävention sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit“, ergänzt Silke Heinen, Diplom-Sozialpädagogin (FH). „Die Lebenskompetenzen junger Menschen werden gestärkt, um schädlichen Verhaltensweisen und negativen Auswirkungen von Suchtmittelkonsum vorzubeugen“. Die Suchtberatungsstelle der Diakonie koordiniert den regionalen Arbeitskreis Suchtprävention im Landkreis Birkenfeld.

Die Suchtberatungsstelle ist eine wichtige Anlaufstelle für viele Suchtgefährdete, Suchterkrankte und deren Angehörige. Dass Suchtberatung wirkt, ist unumstritten und wissenschaftlich unterlegt, dennoch ist die Finanzierung nicht ausreichend. In vielen Regionen müssen Träger ihre Suchtberatung einstellen, da die Eigenmittel nicht mehr aufzubringen sind und die Kommune die Aufgabe als freiwillige Leistung nicht ausreichend mitfinanziert. Dies ist im Nationalparklandkreis Birkenfeld und der Stadt Idar-Oberstein nicht der Fall, da hier vor Ort das Diakonische Werk des Kirchenkreises Obere Nahe und die Kommune das Angebot der Suchtberatung und Prävention gemeinsam finanzieren.

 „Leider ist Sucht und Suchtberatung in der öffentlichen Wahrnehmung wenig und wenn nur negativ besetzt“, meint Ilona Schlegel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreise Obere Nahe. „Der präventive Wert für Menschen und für unsere Gesellschaft ist zu wenig im Blick, obwohl Sucht kein Randphänomen ist. Man spricht nur nicht darüber. Wir schon! Und dafür ist der heutige Aktionstag ein guter Anlass!“

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen: www.dhs.de

Zur Suchtberatung im Kirchenkreis Obere Nahe: https://www.obere-nahe.de/hilfe-beratung/diakonie-obere-nahe/suchtberatung/