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An(ge)dacht: Unbequem, aber sie halten uns in der Spur

Handeln und Verantwortung steht morgigen Sonntag, am 18. Sonntag nach Trinitatis, in den Gottesdiensten im Zentrum der Betrachtung. Pfarrer Arndt Fastenrath hat sich über die Wirkung der Zehn Gebote Gedanken gemacht.

Am bevorstehenden Sonntag wird in den evangelischen Gottesdiensten der Zehn Gebote gedacht. Sie wissen schon: „Du sollst nicht lügen!“- „Du sollst nicht töten!“- „Du sollst nicht stehlen!“ Um nur einige dieser Gebote zu nennen. Die meisten von uns kennen sie aus dem Konfirmandenunterricht oder aus der Schule.Viele von ihnen gehören seit über 2000 Jahren zur moralischen Orientierung der Menschen.Teilweise sind sie sogar in die Gesetzgebung eingeflossen.Stehlen tut ‚man‘ nicht nur nicht. Dafür kann man sogar vom Gericht bestraft werden. Nicht nur vom Gericht Gottes, sondern von einem irdischen Gericht.

Manchen erscheinen diese Gebote als lästig, als einengend. Zumal uns allen wohl klar ist, dass kein Mensch durchs Leben geht und dabei immer alle Gebote beachtet. Das Volk Israel, mit dem wir Teile der Bibel gemeinsam haben, nämlich das Alte Testament, die hebräische Bibel, hat diese Gebote eher als entlastend empfunden. Israel hat diese Gebote auf der Flucht aus Ägypten empfangen – nach langen Jahren der Sklaverei. Sklave zu sein ist nicht schön, aber zumindest muss ich mir nicht immer einen Kopf machen. Mein Herr sagt mir, wo es lang geht. Er macht sich für mich die Gedanken, was ich tue und was ich lasse.

Hingegen, wenn ich frei bin, braucht es für mich in der Freiheit Orientierungshilfen, so wie mir als Autofahrer Leitplanken am Fahrbahnrand die Sicherheit geben, nicht im Graben zu landen. Wer mit einer solchen Leitplanke im Laufe seines Autofahrerlebens einmal eine Erfahrung gemacht hat, wird das als nicht besonders nettes Erlebnis in Erinnerung behalten. Aber ihm wird klar sein, dass sie ihn möglicherweise vor Schlimmerem bewahrt hat.

So ist das auch mit den Geboten Gottes. Sie sind oft unbequem, aber sie halten in der Spur. Und wenn ich sie übertrete, kann das unangenehme Konsequenzen haben. Irgendeiner, ob ich oder andere oder alle zusammen, tragen einen Schaden davon. Gut, wenn wir am Ende doch alle noch auf der Fahrbahn des Lebens bleiben.

Ein gutes und gesegnetes Wochenende

wünscht Ihnen Ihr
Arndt Fastenrath, Pfarrer in der Kirchengemeinde Idarbachtal

Arndt Fastenrath