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Nachrichtenarchiv

Wir sind weiter für Sie da! Angebote im Kirchenkreis

Vier Wochen haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus' uns fest im Griff. Doch die Arbeit im Kirchenkreis hat neue, andere Wege gefunden.

Idar-Oberstein. Seit vier Wochen läuten die Glocken an vielen Orten im Kirchenkreis Obere Nahe – aber Menschen dürfen sich nicht in den Kirchen versammeln. Stattdessen stellen sie jeden Abend Kerzen ins Fenster, halten Andachten am Küchentisch. Kinder malen Regenbogen an die Fenster mit der Botschaft: „Alles wird gut“ – ein Licht der Hoffnung für sich und für andere. Gottesdienste kommen im Fernsehen oder als Stream im Internet daher. Kita-Kinder malen Bilder, basteln Ostermotive und zeigen sie auf Instagram ihren Erzieherinnen und Erziehern. Auch die Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis Obere Nahe haben die Auswirkungen der Corona-Krise getroffen. Trotz verschlossener Türen, Warnschilder – die Botschaft kommt an: „Wir sind noch da! Für euch!“

Jugendreferat

Beim Jugendreferat des Kirchenkreises „läuft alles so, als gäbe es die Corona-Krise nicht“. Das würde dessen Leiter, Diakon Wilfried Ulrich, gerne formulieren. Es stimmt aber leider nicht ganz: Die Kommunikationswege sind dieser Tage andere, das stimmt voll und ganz. In den vergangenen Tagen hat Wilfried Ulrich Kontakt zur den Mitarbeitern in den Kirchengemeinden des Kirchenkreises aufgenommen und beraten, welche Angebote für die Kinder und Jugendlichen daheim angeboten werden können. Jeder einzelne Jugendmitarbeiter steht mit „seinen Leuten“ in Kontakt, über die sozialen Medien, das Internet und auch ganz altmodisch, mit der Post: So setzt sich Ulrich jede Woche zu den Gruppenzeiten mit seinen Jungschar-Kindern in Verbindung, fragt nach, wie es ihnen geht und schickt ihnen Bastel-, Spiel- und weitere Beschäftigungsideen zu. Mit den Jugendlichen laufe der Kontakt ebenfalls zu den gewohnten Zeiten über soziale Medien und Apps, berichtet Wilfried Ulrich.

Freizeiten und Schulungen, die über die Osterferien stattfinden sollten, wurden frühzeitig abgesagt oder verschoben. Davon betroffen ist auch eine gemeinsame Schulung mit den Kirchenkreis Trier zum Erwerb der Jugendleiter-Card (juleica) auf dem Segelschiff in den Niederlanden. Der verschobene Termin steht schon fest: Diese Juleica-Schulung von Ostern ist in die zweite Ferienwoche von den Herbstferien verschoben worden (19.-24.10.2020), informiert Wilfried Ulrich.

Kindergartenreferat

Auch im Kindergartenreferat, das Ansprechpartner für pädagogische Fachkräfte in den Kindertagesstätten ist, wird trotz Kita-Schließungen gearbeitet. So halten Sabine Dalheimer-Mayer und ihre Kita-Fachberaterinnen Michaela Nolde und Sabrina Müller die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindertagesstätten mit regelmäßigen Newslettern auf dem Laufenden. Um die belastende Zeit für Eltern, Kinder und Kita-Personal zu überbrücken, haben die Mitarbeiterinnen des Kita-Referats eine cloudbasierte Ideenbörse ins Leben gerufen, die neben wichtigem Infomaterial auch vielseitige Beschäftigungsideen für die Kinder bietet.

Um mit den Kindern daheim in Kontakt zu kommen, sind die Erzieherinnen und Erzieher selbst sehr kreativ geworden. So zum Beispiel malt Carina Gehres, Leiterin der Ev. Kindertagesstätte Hasenklopp, Bilder zu Szenen aus dem Leben von Jesus Christus. Während sie malt, erzählt sie die Geschichte zu dem Bild. Zu finden sind die Videos „Carina malt Geschichten“ auf YouTube und auf der Homepage von VEKIO auf obere-nahe.de. Ihre eigenen Bilder können die Kinder dann auf Instagram unter „evkitahasenklopp“ posten. Auch die Ev. Kita Flachsspreite (evkitaflachsspreite) und die Kita Wurzelwerk (ev.kita_wurzelwerk) sind auf Instagram aktiv und halten dort Kontakt zu den Kindern. Über Facebook hält die Kita Regenbogen Kontakt zu ihren Schützlingen. Die Kinder sollten – das können wir an der Stelle schon verraten – dieser Tage aber auch mal in die Briefkästen schauen. Vielleicht wartet bald ein Brief oder eine Überraschung von ihrer Kita auf sie…

Diakonisches Werk

Auch das Diakonische Werk hat seine Arbeitsabläufe im Zuge der Corona-Krise umstellen müssen. Wo es möglich ist, werden Beratungstermine, die vor der Krise vor Ort stattgefunden haben, telefonisch wahrgenommen, kleinere Anfragen werden per Mail beantwortet. In begründeten Ausnahmefällen kann nach Auskunft von Ilona Schlegel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, ein Termin vor Ort vereinbart werden. Für diese Termine werden besondere Schutzmaßnahmen ergriffen. Auch die Kleiderkammer arbeitet in Zeiten von Corona weiter, aber auch hier gibt es Einschränkungen: Den Bedürftigen werden hier auf Anfrage Pakete zusammengestellt, die sie kostenlos abholen können. Seit der Karwoche werden hier auch fleißig Nasen- und Mundmasken für die Klientinnen und Klienten genäht. Wer Beratung und Hilfe zum Leistungsbezug, bei Arbeitslosigkeit, Schwangerschaft, Schulden oder Suchterkrankung hat, den bittet das Diakonische Werk eindringlich, die Probleme jetzt anzugehen und nicht auf die Zeit nach Corona zu verschieben. Für alle Fälle gilt – ganz gleich ob Erstanfrage, generelle Fragen oder Fragen zu einem bereits festgelegten Termin: Bitte immer erst anrufen unter 06781 - 5163 500.

Seelsorge

Zu den Kernaufgaben von Kirche gehört die Seelsorge. Für Menschen in besonders belastenden Lebenslagen, die auf Beistand und Trost angewiesen sind, sind die Seelsorger auch weiterhin da. Trotz Besuchsverbot arbeiten die evangelische Krankenhausseelsorgerin Sabine Heiter-Grates und ihre katholische Kollegin weiter im Klinikum Idar-Oberstein und der Fachklinik Baumholder. Selbstverständlich unter allen gebotenen Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen. Gleiches gilt für die Notfallseelsorge, die weiter bei schweren Unfällen und plötzlichen, unerwarteten Todesfällen den Angehörigen ihren Beistand anbietet.
Ihre Schüler haben Barbara Zimmer-Schuch und Dorothee Lorentz seit mehr als drei Wochen nicht mehr gesehen. Da diese Entwicklung für die beiden auch sehr überraschend kam, haben sie einen geistlichen „Newsletter“ ins Leben gerufen, den sie täglich an ihre Schüler versenden und auf der Homepage des Kirchenkreises und der Kirchengemeinde Oberstein veröffentlichen. In ihrem „Impuls des Tages“ teilen sie den Schülern ihre Gedanken zur aktuellen Situation mit und laden sie ein, ihre Empfindungen zu schildern. In der vergangenen Woche gab es außerdem eine Nussecken-Back-Challenge und eine Word-Cloud zu Begriffen rund um das Thema Menschlichkeit. Für ein persönliches Gespräch haben die Schulseelsorgerinnen Telefonsprechstunden eingerichtet.

In den Kirchengemeinden

Gemeinschaft, wie kann man das anders erleben und praktizieren als im direkten Gegenüber? Doch gerade das ist derzeit nur sehr eingeschränkt möglich – aber nicht unmöglich. Die Botschaft ist klar: „Wir lassen die Menschen nicht im Stich!“ Das hat Superintendentin Jutta Walber bereits zu Beginn der Krise betont. So sind alle Seelsorgerinnen und Seelsorger des Kirchenkreises jetzt im besonderen Maße für Sorgen, Ängste und Nöte der Menschen da. Dort, wo der direkte Kontakt durch die Kontaktverbote nicht möglich ist, haben viele andere Wege gefunden: So zum Beispiel die Obersteiner Pfarrerin Heike Schmidt, die mit dem Video „Halt geben!“ zu den Menschen spricht. Das Pfarrer-Ehepaar Silvia Schaake und Thomas Rössler-Schaake ist kurz vor der Corona-Krise in die Evangelische Kirchengemeinde Wolfersweiler gekommen. Ihre Abendgebete zur Passionszeit sind über YouTube und auf der Homepage der Kirchengemeinde Wolfersweiler abrufbar. Pfarrerin Ira Köhler (Birkenfeld und Nohen) veröffentlicht ihre Kurz-Andachten nun auch über Facebook und nutzt die Möglichkeiten, die das soziale Medium bietet. Unter anderem konnte durch zahlreiche Spenden- und Hilfeaufrufe die Arbeit der Tafel in der vergangenen Woche sowohl in Birkenfeld als auch in Baumholder wieder aufgenommen werden. Vor allem, weil Lebensmittel in der Krise ausblieben, standen diese auf der Kippe. Nur zwei von vielen Beispielen, die Mut und Hoffnung machen.

Kirchenmusik

Über die Osterfeiertage bietet der Kirchenkreis Podcasts zu zwei klassischen Oster-Konzerten an. Von Gründonnerstag, 9. April, bis Karsamstag, 11. April, sind hier auf der Homepage des Kirchenkreises Auszüge aus der Johannespassion von Johann Sebastian Bach zu hören. Der Kammerchor singt unter der Leitung von Kreiskantor Roland Lißmann die Choräle „Oh große Lieb“, „Christus, der uns selig macht“, „Ach großer König, groß zu allen Zeiten“, „Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn“ und „Ach Herr, laß dein lieb Engelein“. Auf dem Saxophon improvisiert Matthias Dörrsam zu den Passionsliedern. Die Aufnahme entstand am 7. April 2009 in der Abteikirche Offenbach-Hundheim. Ab Ostersonntag bis Dienstag, 14. April, ist ein Mitschnitt eines Gottesdienstes zu hören, das am 31. März 2002 in der Abteikirche stattfand. Unter dem Titel „Tag der Auferstehung des Herrn“ hat der saarländische Rundfunk – Kulturradio 2 am Ostersonntag seinen Radio-Gottesdienst aus Offenbach übertragen. Aus diesem Gottesdienst sind abrufbar: „Christ ist erstanden“ (Choralphantasie für Orgel und Schlagzeug von Knut Nystedt), „Christ ist erstanden“ als Raumklangkanon, die Motette „Man singt mit Freuden“ von Walter Kraft, „Das könnte den Herren der Welt ja so passen“, „Einer ist unser Leben“ und „Gott gab uns Atem“. Hier ist die Kantorei des Kirchenkreises zu hören. Weitere Ausführende: Steffen Welsch und Thomas Welsch (Schlagzeug), Pascal Kistner (E-Piano), Sven Bohrer (E-Bass) und Kreiskantor Roland Lißmann (Orgel und Leitung).

Info:

Podcasts finden sich für jeweils 72 Stunden weiter unten auf dieser Seite.

 

 

Bildnachweis: Kranich17/Pixabay.com