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Nachrichtenarchiv

Wie ist es eigentlich, beim Kirchenkreis Obere Nahe zu arbeiten?

Wenn es um die Kirche als Arbeitgeberin geht, denken viele Menschen in erster Linie an Tätigkeiten im pastoralen und seelsorgerischen Bereich. Dabei sind die Einsatzgebiete bei den Kirchen überaus vielfältig und reichen von Verwaltung, Finanzen, Personal und Recht über IT, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Bildung und Erziehung.

Wenn es um die Kirche als Arbeitgeberin geht, denken viele Menschen in erster Linie an Tätigkeiten im pastoralen und seelsorgerischen Bereich. Dabei sind die Einsatzgebiete bei den Kirchen überaus vielfältig und reichen von Verwaltung, Finanzen, Personal und Recht über IT, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Bildung und Erziehung.

Auch bei uns, im Kirchenkreis Obere Nahe, arbeiten Menschen aus und in den unterschiedlichsten Berufen. Wir sind beispielsweise Ausbildungsbetrieb für die kirchliche Verwaltungsausbildung, fördern die berufsbegleitende Weiterbildung für "Quereinsteiger" (z. B. Religionspädagogik für Kandidat*innen aus "nicht-kirchlichen" sozialen Berufen) und haben immer wieder spannende, sinnstiftende Positionen zu vergeben, für die keine "spezifisch kirchliche" Ausbildung benötigt wird!

Gerade die Einstiegsmöglichkeit über die "normale" Berufsausbildung oder ein "klassisches" Studium wird oft übersehen. Wir finden das sehr schade und widmen uns deshalb in diesem Blog-Beitrag häufig gestellten Fragen, wenn es um unseren Kirchenkreis als Arbeitgeber geht. Für einen möglichst authentischen Einblick haben wir diejenigen interviewt, die es am besten wissen: unsere Mitarbeiter*innen! Wir wünschen Ihnen/Dir viel Freude beim Weiterlesen und vielleicht den einen oder anderen Aha-Moment.

Die Fragen und Antworten:

1. Braucht man eine spezielle, auf die Arbeit für die Kirche zugeschnittene, Ausbildung oder kann man sich auch als "normaler" Mensch beim Kirchenkreis Obere Nahe bewerben?

Katja Stumpfs, 43 Jahre alt, 2 Jahre beim Kirchenkreis beschäftigt als Personalsachbearbeiterin, jetzt stellvertretende Personalleiterin:

Man kann sich gerne auch aus dem nicht kirchlichen Bereich beim Kirchenkreis Obere Nahe bewerben, wenn man bereit ist, die kirchlichen Dinge zu erlernen. Den ersten Einblick erhält man in der Regel von unserem Verwaltungsleiter, als Weiterbildung wird das sogenannte „Kirchenmodul“ angeboten, welches einen groben Einblick in das Thema „Kirche“ ermöglicht. Natürlich sind auch die Dienstälteren Kollegen gerne bereit, Ihr Wissen an die neuen Kollegen*innen weiterzugeben. Ich selbst kam 2021 aus der freien Wirtschaft zum Kirchenkreis Obere Nahe, anfangs als Personalsachbearbeiterin und heute bin ich bereits stellvertretende Personalleiterin.

 

Heiko Selwitschka, 55 Jahre, Architekt, seit 1 ½ Jahren beim Verwaltungsamt des Kirchenkreises Obere Nahe als Baufachkraft beschäftigt:

Grundsätzlich sehe ich das nicht. Sicherlich wird es Ausnahmen geben, wenn es z.B. um die Planung/Umsetzung von Gottesdiensten usw. geht.

In konkret meinem Fall, braucht man eine allg. gültige Ausbildung bzw. Studium. Da gibt es keinen „grundsätzlichen“ Unterschied zu der Arbeit in einem Bauunternehmen oder Planungsbüro im Hochbau. Es geht um Beratung, Ausschreibung, Planung und Überwachung von Maßnahmen an kirchlicher Infrastruktur. In „besonderen Fällen“ greift man auf erfahrene Kollegen/Kolleginnen im Kirchenkreis, den Fachleuten im LKA (redakt. Anmerkung: Landeskirchenamt, nicht Landeskriminalamt), ext. Fachleute oder die zuständigen Genehmigungsbehörden zurück. Da steht man nicht alleine :-)

Gleiches gilt sicherlich in anderen Verwaltungsbereichen im Kirchenkreis Obere Nahe.

 

Ilona Schlegel, Jahrgang 1966, seit 01.11.2018 Geschäftsführerin im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Obere Nahe:

Im Kirchenkreis Obere Nahe erlebe ich die Menschen, die mir begegnen durchaus als „normal“ – im positiven Sinne. Eine kirchliche Ausbildung hatte ich nicht und habe sie noch nicht vermisst. Als Literaturwissenschaftlerin ist die Bibel natürlich das Buch, auf das mindestens 50% der Weltliteratur fußen und diese Vorkenntnisse waren für mich hilfreich. Aber nicht im Sinne von Ausbildung oder abrufbarem Wissen, sondern als Haltung, die dem christlichen Weltbild entspricht: jeder Mensch ist von Gott geliebt und wertvoll. Trotz aller Fehler, Sünden, Unvollkommenheit, die auch jeder Mensch hat. Das verbindet und entlastet enorm. Identifikation mit dieser Haltung ersetzt Vorkenntnisse und ist nicht an die Kirchenmitgliedschaft gebunden. Da fühlt man mehr, als dass man weiß, und das habe ich als motivierend anders als bei „normalen“ Arbeitgebern erlebt :-)

 

2. Was ist für Dich beim Kirchenkreis Obere Nahe anders im Vergleich zu nicht-kirchlichen Arbeitgeber*innen?

Katja Stumpfs, 43 Jahre alt, 2 Jahre beim Kirchenkreis beschäftigt als Personalsachbearbeiterin, jetzt stellvertretende Personalleiterin:

Es ist wesentlich familiärer und ruhiger gegenüber der freien Wirtschaft. Obwohl auch hier die „Unternehmensziele“ erreicht werden müssen, ist der Druck ein anderer. Hier steht man wirklich hinter seinen Mitarbeitern*innen, ohne viel darüber zu „werben“ und es dann doch nicht zu tun. Jeder Mensch wird hier akzeptiert, wie er ist sowie gefördert. Außerdem wird individuell auf ihn eingegangen.

Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, da von der reinen Büroarbeit über ständigen Kundenkontakt alles mit dabei ist, und was mir persönlich sehr wichtig ist: Man wird immer mit Neuerungen gefordert, sodass sich keine Tristesse einstellt. 

 

Heiko Selwitschka, 55 Jahre, Architekt, seit 1 ½ Jahren beim Verwaltungsamt des Kirchenkreises Obere Nahe als Baufachkraft beschäftigt:

Sicherlich steht da die Unterstützung/Zusammenarbeit unserer ehrenamtlichen „Mitarbeiter“ im Vordergrund. Sie tragen sehr große Verantwortung und treten für kirchliche Werte, die unter immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen umgesetzt werden sollen, ein.

 

Ilona Schlegel, Jahrgang 1966, seit 01.11.2018 Geschäftsführerin im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Obere Nahe:

Es werden nicht nur Mitarbeitende gesucht, die eine Arbeit annehmen und umsetzen, sondern Menschen. Der Kirchenkreis bietet Arbeitsbeziehungen, die auf Dauer angelegt sind. Langjährig Mitarbeitende prägen die Arbeit, das erlebe ich als wertvoll, und das ist heute alles andere als selbstverständlich. Auch Arbeitsverhältnisse werden immer kurzlebiger. Hier erlebe ich die Mitarbeit als Partnerschaft, die auch Krisen überstehen kann.

 

3. Was gefällt Dir persönlich an uns als Arbeitgeber am besten?

Katja Stumpfs, 43 Jahre alt, 2 Jahre beim Kirchenkreis beschäftigt als Personalsachbearbeiterin, jetzt stellvertretende Personalleiterin:

Am besten gefällt mir an meiner Arbeit, dass man hier in ein großartiges Team kommt und sofort akzeptiert wird. Der Umgang mit allen Kollegen*innen ist der gleiche: vom Auszubildenden über Praktikanten sowie Fachkräften bis hin zu den Führungskräften. Im ganzen Haus versteht man sich gut, auch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ist sehr gut!

 

Heiko Selwitschka, 55 Jahre, Architekt, seit 1 ½ Jahren beim Verwaltungsamt des Kirchenkreises Obere Nahe als Baufachkraft beschäftigt:

In alle Prozesse fließen kirchliche Werte ein. Zusammenarbeit, Umgang, Arbeitsplatzgestaltung usw.  Das schätze ich sehr, da ich -gerade- aus meiner letzten Anstellung erfahren musste, wie es ist, wenn dies keine Rolle mehr spielt und man einfach nur noch funktionieren muss, um gesetzte Ziele zu erreichen.

Dieser Arbeitgeber lobt, würdigt, dankt oder fragt…

Leider (redakt. Ergänzung: ist das) nicht mehr die Regel!

 

Ilona Schlegel, Jahrgang 1966, seit 01.11.2018 Geschäftsführerin im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Obere Nahe:

Die Offenheit, das Miteinander und die Wertschätzung. Man begegnet sich oft und egal ob digital oder analog: die Zusammenarbeit ist persönlich und nicht nur funktional. Außerdem erdet es gerade in der digital beschleunigten Welt, wenn ich glauben darf, dass nicht ich mit meiner Leistung im Zentrum des Universums stehe, sondern dass es auch Segen braucht, damit Dinge gelingen. Und der lässt sich (Gottseidank) nicht programmieren oder kaufen.

 

Lilian Seithel, 19 Jahre, 2. Ausbildungsjahr (ab August) in der kirchlichen Verwaltungsausbildung beim Kirchenkreis Obere Nahe:

Meine Ausbildung gefällt mir gut, da mein Alltag mit abwechslungsreichen Aufgaben gefüllt ist, bei denen ich oftmals die Verantwortung tragen darf. Ich finde es schön, dass ich als Auszubildende in allen Bereichen arbeiten darf und mir einen Einblick verschaffen kann. 

Durch die vielen Verwaltungsaufgaben, die für die einzelnen Kirchengemeinden erledigt werden, ist der Verwaltungsberuf ein zukunftsfähiger und wichtiger Bestandteil der evangelischen Kirche.

 

4. Gibt es aus Deiner Sicht auch Nachteile?

Katja Stumpfs, 43 Jahre alt, 2 Jahre beim Kirchenkreis beschäftigt als Personalsachbearbeiterin, jetzt stellvertretende Personalleiterin:

Die Umstellung von außerhalb bei der Kirche anzufangen war schon groß, aber nach relativ kurzer Zeit wusste ich, worauf ich achten muss. 

 

Heiko Selwitschka, 55 Jahre, Architekt, seit 1 ½ Jahren beim Verwaltungsamt des Kirchenkreises Obere Nahe als Baufachkraft beschäftigt:

Sicherlich gibt es die, stellt man Prozesse in den Vergleich.

Wenn ich einem Inhaber geführten Unternehmen den Chef um eine Genehmigung zum Anstrich des Firmengebäudes frage, habe ich die Entscheidung sicherlich in 5 min.

In kirchlichen Strukturen sind Wege bzw. Hürden öfter mal etwas länger. Da kann der Anstrich einer Kirche schon mal 1 Jahr dauern. 

Es ist sicherlich kein „echter“ Nachteil, doch muss man lernen, es zu akzeptieren.

 

Ilona Schlegel, Jahrgang 1966, seit 01.11.2018 Geschäftsführerin im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Obere Nahe:

Die kirchlichen Verwaltungsstrukturen empfinde ich manchmal als zäh. Andere Träger können schneller und flexibler agieren. Das kann ein Vorteil sein, muss es aber nicht. Externen Partnern erklären zu müssen, warum Abläufe anders sind und sogar die Landkarte verschieden ist, empfinde ich als Nachteil, durch den wir uns selber ausgrenzen.

 

5. Ist der Kirchenkreis eigentlich modern und innovativ?

Katja Stumpfs, 43 Jahre alt, 2 Jahre beim Kirchenkreis beschäftigt als Personalsachbearbeiterin, jetzt stellvertretende Personalleiterin:

Definitiv ja! Es gibt eine sehr gute technische Ausstattung, von Laptops über Softphone/Internettelefonie, sodass man bequem von jedem Arbeitsplatz über seine Telefonnummer und Mailadresse erreichbar ist. Was das Arbeiten im Homeoffice immens erleichtert hat, ist, dass jeder Mitarbeiter nach der Probezeit eine individuelle Homeofficevereinbarung schließen und dann 2 oder 3 Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten kann.

Hier wird die moderne und innovative Arbeitsweise immer weiter vorangetrieben, indem z. B. Teamsitzungen, Besprechungen mit Kunden und Dienstleistern als Hybride Veranstaltung angeboten werden. Hierzu wurden die Sitzungszimmer mit einer modernen Technik ausgestattet.

 

Heiko Selwitschka, 55 Jahre, Architekt, seit 1 ½ Jahren beim Verwaltungsamt des Kirchenkreises Obere Nahe als Baufachkraft beschäftigt:

Eine spannende Frage!

Modern in allen Themen sicherlich nicht, jedoch innovativ es zu ändern.

Ein Beispiel in meinem Umfeld könnte es ausdrücken. Betritt man ein Gebäude, so braucht man i.d.R. einen Schlüssel. Im VWA ist dies ein mechanisch/analoger Prozess:
Schlüssel empfangen, Dokumente erstellen und unterschreiben, bei Verlust eines Zentralschlüssel muss möglicherweise die ganze Schließanlage ausgetauscht werden.Auch wenn die Schließanlage modern – mechanisch – ist!Innovativ sind – aus meiner Sicht – digitale Systeme, Chip-Schließung, App gesteuert, bei Verlust sperrbar usw.

Sicherlich kein gutes Beispiel, da es zu vielen innovativen Ansätzen auch entsprechend Ressourcen braucht, die eben nicht immer vorhanden sind.

Schaut man sich jedoch diesen Blog an, oder den großen Organisationsprozess, so sehe ich dies eher „innovativ“ an.

 

Ilona Schlegel, Jahrgang 1966, seit 01.11.2018 Geschäftsführerin im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Obere Nahe:

Sind Kreise rund???? JA! Ich konnte mich nicht erst bei der diesjährigen Frühjahrssynode mit dem Familientag am Nachmittag davon überzeugen.

 

 

Schatzkiste

Urlaubszeit ist für viele Menschen auch Lesezeit; das zeigen nicht zuletzt die regelmäßig zu Ferienbeginn veröffentlichten Buchtipps. Da der Urlaub ja leider nicht ewig währt, fällt die Entscheidung für die Urlaubslektüre oft schwer. Und deshalb möchten wir heute aus unserer Schatzkiste einen kleinen Vorschlag zur „Abhilfe“ auspacken und Ihnen/Dir die Vielfalt der Weltliteratur in nur einem Buch vorstellen: Literatur! Eine Reise durch die Welt der Bücher.

 

Katharina Mahrenholtz führt uns kompakt – und nicht ohne ein Augenzwinkern – durch die wichtigsten Bücher der Weltliteratur. Auf der Reise begegnen uns nicht nur die Werke, wir bekommen auch erstaunliche Einblicke in das Leben der Autor*innen – witzig-charmant illustriert von Dawn Parisi.

Vielleicht finden Sie/findest Du ja über diese „Perlenkette“ die nächste, übernächste, überübernächste … spannende Lektüre.  

 

Und wenn unser Blog-Beitrag bei Ihnen/Dir Interesse an unserem Kirchenkreis als Arbeitgeber geweckt hat; mehr Infos finden sich auf unserer Karriere-Seite: Karriere & Ehrenamt - Kirchenkreis Obere Nahe (obere-nahe.de)

 

Es grüßen herzlich

Jutta Walber und Sascha Heidrich