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„Was uns eint, ist größer“

Die Heilig Rock Tage im Bistum Trier starteten am ersten Wochenende mit einem Ökumenischen Gottesdienst im Trierer Dom. Dazu eingeladen hatte die ACK Südwest.

Trier. „Die Unterschiede zwischen uns sind groß, aber was uns eint, ist größer“ – das hat Pastor Rainer Burkart von der Mennonitengemeinde (Enkenbach) in seiner Predigt zum Ökumene-Gottesdienst am 17. April betont. Traditionell findet am ersten Samstag der Heilig-Rock-Tage in Trier ein ökumenischer Gottesdienst statt, zu dem die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Region Südwest in den Dom einlädt.

„Das Leben im Glauben kann stürmisch werden. Es ist keine gemütliche Bootsfahrt auf dem Laacher See“, sagte Pastor Burkart und bezog sich auf das Sonntagsevangelium. Das beschreibt die stürmische Fahrt der Jünger nach Kafarnaum, bei der Jesus ihnen über den See schreitend zur Hilfe kam (Johannes 6,16-21). Die Gläubigen müssten heute ganz schön daran arbeiten, „dass das Boot auf dem Kurs bleibt und das nicht nur in der Ökumene, sondern auch in unseren Gemeinden.“ Burkart stellte fest, dass sich in der ökumenischen Bewegung viel verändert habe; Versöhnungen seien geschehen. „Gott sei Dank!“. Aber er räumte auch ein, dass die verschiedenen christlichen Konfessionen noch lernen müssten, dass sie die gleiche Bibel eben anders lesen. Es gehe daher darum, voneinander zu lernen und nicht nur nebeneinanderher zu leben. Denn schließlich „sitzen wir alle in einem Boot. Wir kämpfen alle mit Wind und Wellen und tappen zum Beispiel oft im Dunkeln beim Umgang mit eigenen Fehlern“.

Bei der Begrüßung der kleinen Gottesdienstgemeinde im Dom und derer, die im Fernsehen die Übertragung im OK54 oder im Internet verfolgten, sprach sich Bischof Dr. Stephan Ackermann ebenfalls dafür aus, die Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen weiterhin zu entdecken. Aber auch er wisse, dass es trotz aller mühsamen und harten Arbeit immer wieder Rückschläge, Enttäuschungen und Missverständnisse gäbe. Doch der Gottesdienst sei eine Möglichkeit, die bestehende Verbundenheit untereinander zu bestärken. „Die Heilig-Rock-Tage laden ein, gemeinsam auf Gottes Wort zu hören“, so der Trierer Bischof.

Elemente aus den verschiedenen christlichen Kirchen wurden in der Liturgie aufgegriffen. So sprach Dagmar Hees vom Bund Freier evangelischer Gemeinden einleitende und erläuternde Worte zum Großen Glaubensbekenntnis aus dem Jahr 381, das die ganze Christenheit miteinander verbinde: „Darin bekennen wir über die bestehenden Konfessionsgrenzen hinweg unseren Glauben an den dreieinigen Gott, an die eine, heilige, katholische – das heißt allgemeine christliche und apostolische Kirche – und die eine Taufe, die uns allen gemeinsam ist.“ Pfarrer Thomas Mayer (Alt-Katholische Pfarrgemeinde an der Saar) trug die Lesung und einen Psalm vor. Den abschließenden Segen sprachen die Superintendentin des Kirchenkreises Obere Nahe und Vorsitzende der ACK in der Region Südwest, Jutta Walber und Bischof Ackermann gemeinsam.

Den Gottesdienst vorbereitet hatten Anna Werle, Ökumenereferentin im Bischöflichen Generalvikariat Trier und stellvertretende Vorsitzende der ACK Südwest, gemeinsam mit Dagmar Hees und Jutta Walber. Weitere Vertreterinnen und Vertreter christlicher Kirchen und Verbände waren ferner involviert. (jf)

Alle Informationen rund um das Bistumsfestsind unter www.heilig-rock-tage.de zu finden.
 

Vertreterinnen und Vertreter aus der Ökumene im Südwesten stehen mit Bischof Ackermann am Altar im Trierer Dom. Mit dabei: Superintendentin des Kirchenkreises Obere Nahe und ACK-Südwest-Vorsitzende, Jutta Walber (vorne, 2. von links). Screenshot: Bistum Trier