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Nachrichtenarchiv

Vortrag über eugenische Lehre in der NS-Zeit

Ein Vortrag des eeb Süd in der Superintendentur des Kirchenkreises Koblenz befasst sich mit dem Thema "Zwangssterilisationen in der NS-Zeit und der lange Schatten eugenischen Denkens im 20. Jahrhundert".

Koblenz. Die eugenische Lehre, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert hatte, verband die Erkenntnisse der modernen Vererbungslehre und der Evolutionstheorie Charles Darwins mit gesellschaftspolitischen Leitvorstellungen. Sie sah die primäre Aufgabe staatlicher Gesundheitspolitik in der aktiven Steuerung der natürlichen Selektion in der Bevölkerung durch Stärkung „hochwertiger“ Erbanlagen bei gleichzeitiger Zurückdrängung „minderwertiger“.

Ziel der Eugeniker war es, einem vermeintlich drohenden gesellschaftlichen Niedergang, vor dem man sich in Deutschland nach dem verlorenen Weltkrieg besonders stark fürchtete, durch gezielte bevölkerungspolitische Maßnahmen entgegenzuwirken. Solche eugenischen Denkmuster waren seit den 1920-er Jahren von links bis rechts in allen politischen Lagern (außer der KPD) und auch außerhalb Deutschlands zu finden. Am Beispiel des Koblenzer Arztes und Heimatforschers Dr. Fritz Michel (1877-1966) wird die dunkle Geschichte der Eugenik beleuchtet.

Infos zur Veranstaltung

Wann? Am Dienstag, 10. Oktober, 10 bis 12 Uhr

Wo?  Ev. Kirchenkreis Koblenz, Superintendentur, Mainzer Str. 81, 56075 Koblenz

Referent: Dr. Andreas Metzing

Anmeldung:
Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e.V.
bis 7.10.23 an anmeldung(at)eeb-sued.de, Stichwort: „Eugenik“ oder unter www.eeb-sued.de.
Direkt online anmelden unter: https://eeb-sued.de/veranstaltungen/?etID=717941&until=no 

Kosten: freiwilliger Beitrag.

Autorin: Margit Büttner. Foto: Katrin Püschel.

Das Denkmal für Fritz Michel (1877-1966, Dr. med. und Heimatforscher) am Evangelischen Stiftungsklinikum Koblenz. Seit August 2022 informiert eine Stele neben dem Denkmal mit QR-Code über die medizinethische Aufarbeitung des Falles Fritz Michel. Bildnachweis: Katrin Püschel