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Nachrichtenarchiv

Veränderungen sind im Kirchenkreis allgegenwärtig

Nicht im Bestehenden verharren und sich immer wieder aufs Neue den Herausforderungen der Zeit stellen – hätte die Herbsttagung der Kreissynode im Kirchenkreis Obere Nahe unter einem Credo gestanden – es wäre dieses gewesen.

Idar-Oberstein. Nach einem Familienfest im Sommer trafen sich die Synodalen am Samstag wieder online. Unter dem Eindruck einer Welt, die immer mehr aus den Fugen zu geraten scheint, hat Superintendentin Jutta Walber ihren jährlichen Bericht über Entwicklungen und Tendenzen im Kirchenkreis und der Gesellschaft verfasst. Das aktuelle Kriegsgeschehen erfordere es, neu um Haltung zu ringen. Ringen um Haltung – das gelte nicht nur für die weite Welt. Auch im Kirchenkreis stehen tiefgreifende Veränderungen an, die sich bereits verfestigen. Seit der Tagung 2022 haben sich in allen Zukunftsregionen Arbeitsgruppen gebildet, die das Grundgerüst der fünf neuen Gemeinden erarbeiteten. Zwei Regionen sind auf der Zielgeraden: Zum 1. Januar 2025 werden aus fünf Gemeinden von Veitsrodt bis Leisel die „Evangelische Edelsteingemeinde“. „Hoffnungsgemeinde Nahe-Hochwald“ wird voraussichtlich eine zweite Großgemeinde, die sich von Niederbrombach über Birkenfeld bis an den Bostalsee erstreckt, heißen.

Auch bei der Mitgliederentwicklung ist der Wandel im Gange. Der demografische Wandel und die sinkende Relevanz von Kirche in der Gesellschaft lassen die Gemeindemitgliederzahlen weiter sinken. Erstmals macht sich das auch bemerkbar bei den Einnahmen der Kirchensteuer. Auch wenn für viele Menschen Kirche an Relevanz verliere, eine Mitgliederstudie habe gezeigt: Diejenigen, die bewusst in der Kirche bleiben, legten Wert auf soziales und diakonisches Engagement. Hier sei der Kirchenkreis mit seinen Angeboten auf dem richtigen Weg.

Doch der Wandel wird weitergehen: Die Landessynode hat den Gemeinen und Kirchenkreisen auferlegt, ihre Gebäude bis 2030 klimaneutral zu bewirtschaften. Darin sieht Walber zwar eine große Herausforderung, aber auch eine Chance. Nämlich die zu entscheiden, welche Gebäude für die Aufgaben der Gemeindearbeit und welche als Renditeobjekte genutzt werden. Auf letzteres sei man angewiesen, um unabhängiger von der Kirchensteuer zu werden.

Finanzplanung Kirchenkreis, Diakonisches Werk und VEKIO (neu)
Auf der weiteren Tagesordnung standen die Haushaltsplanungen für 2024. Die Finanzplanung sieht im Haushaltsjahr 2024 ein Kirchensteuer-Jahresaufkommen in Höhe von 7,676 Millionen (2023: 9,114 Mio) Euro vor. Zuzüglich Mittel aus dem Finanzausgleich der Landeskirche und abzüglich allgemeiner Umlagen, kommt der Kirchenkreis auf einen Verteilbetrag in Höhe von 10,4 Millionen (2023: 10,34 Millionen) Euro.

Das Diakonische Werk (DW), das einen eigenen Haushalt besitzt, plant für 2024 mit einem Fehlbetrag in Höhe von 248.409 Euro. Ein ausgeglichener Haushalt ist nur möglich, wenn Mittel aus der Rücklage entnommen werden. Vom Kirchenkreis erhält das DW einen seit Jahren festgesetzten Betrag. Der müsse 2025 unbedingt erhöht werden, forderte Pfarrer Daniel Witting, Vorsitzender im Vorstand des Diakonischen Werks. Wenn weiterhin Mittel aus der Rücklage zur Deckung des Haushalts genommen werden müssten, ginge das noch zwei, maximal drei Jahre gut. Stellschrauben gibt es nicht mehr viele: Das DW hat bereits massive Einsparungen in den Bereichen vorgenommen, die nicht refinanziert sind. Die Gebäudekosten könnten noch deutlich reduziert werden. Derzeit ist das Diakonische Werk auf drei Standorte in Idar-Oberstein verteilt. Seit Jahren läuft die Suche nach einem geeigneten Gebäude ohne Erfolg. Der Kirchenkreis könnte hier Abhilfe schaffen, wenn er sein Vorhaben, einen Neubau für seine Verwaltung und das DW zu erreichten, möglichst schnell umsetzt.