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Nachrichtenarchiv

„Suchtberatung – Kommunal wertvoll!“

Zum bundesweiten Aktionstag am 10. November stellt die Die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes ihre Angebote vor.

Idar-Oberstein. Suchtberatungsstellen beraten und begleiten, unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Die Angebote und der Verlauf einer Beratung sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie in Anspruch nehmen. Langzeit-Kiffer, besorgte Angehörige, polytox Konsumierende, Alkoholabhängige oder Personen, die ihren Medienkonsum oder Automatenspielen nicht unter Kontrolle haben - das Suchtmittel variiert ebenso wie das Ausmaß des Konsums und der mitbetroffenen Lebensbereiche wie z.B. Finanzen, Arbeitssituation, Gesundheitszustand und Freizeitverhalten.

Die Beratung wird gut angenommen im Landkreis Birkenfeld. Auch während der Pandemie war die Suchtberatung des Diakonischen Werks immer für Betroffene erreichbar, ob vor Ort, telefonisch oder auch digital per Videoberatung, so dass die Anzahl an Beratungen auch in Zeiten der Einschränkungen gleichgeblieben ist.

Dass suchtkranke Menschen von der Suchtberatungsstelle profitieren, steht außer Frage, doch auch die Kommune erfährt dadurch eine enorme Entlastung. Die Vermittlung in eine Therapie stellt manchmal die letzte Chance zum Erhalt des Arbeitsplatzes dar oder schafft neue Möglichkeiten zur Integration in den Arbeitsmarkt. Menschen werden unterstützt, ihren Lebensunterhalt wieder oder weiterhin selbst finanzieren zu können.

Betroffene erhalten und verbessern ihren Gesundheitszustand, steigern ihre Lebensqualität. Durch Beratung und Begleitung der an Sucht erkrankten Personen und ihrer Angehörigen wird eine Stabilisierung der Lebenssituation erzeugt. „Durch die Suchtberatung kann eine Verelendung der Klient*innen mit vielschichtigen Problemlagen möglichst gering gehalten werden. Dies trägt dazu bei, die Folgekosten einer Suchterkrankung und die damit verbundene Marginalisierung, der dann in den Kommunen in Form von Leistungen nach SGB XII begegnet werden muss, zu verringern.“ stellt auch Prof. Dr. Rita Hansjürgens in ihrem Exzerpt „Tätigkeiten und Potentiale der Funktion Suchtberatung“ heraus. Arbeitsplatzerhalt, Wohnungserhalt, Existenzsicherung, Erhöhung der Arbeitsfähigkeit, Verbesserung von Beziehungen und Erziehungsfähigkeit, Förderung von sozialer Teilhabe, Verbesserung von Lebensqualität und (psychischer) Gesundheit, Vermeidung von Straffälligkeit und Haft stellen positive Effekte der Suchtberatung dar und minimieren langfristig entstehende Kosten auf kommunaler Ebene!

Dennoch werden Suchtberatungsstellen nur als freiwillige Leistung durch kommunale und Ländermittel finanziert und dies auch nur in Teilen. Zur Aufrechterhaltung des Angebots der Suchtberatung im Kreis Birkenfeld sind nicht unerhebliche Mittel des Diakonischen Werkes und damit des evangelischen Kirchenkreises notwendig. Die immense Bedeutung für die Betroffenen sowie für die Kommune stehen in einem klaren Missverhältnis, was deren unzureichende Finanzierung anbelangt, weshalb das Diakonische Werk sich der bundesweiten Forderung nach besserer Finanzierung der Suchtberatungsstellen anschließt.

Neben der Beratung hält das Diakonische Werk auch präventive Angebote vor, um Menschen davor zu schützen, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Leider ist dieser Bereich aufgrund der vielfältigen anderen Aufgaben in der Suchtberatung zeitlich sehr begrenzt und daher nicht ausreichend. Die Finanzierung einer Präventionsfachkraft für den Landkreis Birkenfeld wird vom Diakonischen Werk und weiteren Netztwerkpartnern derzeit formuliert und ausdrücklich gewünscht.

 

Angebote und Projekte der Suchtberatung

  • Allgemeine Suchtberatung: Beratung, Begleitung, Unterstützung beim kritischen Konsum von Drogen, Medikamenten und Alkohol, Therapievorbereitung und -vermittlung, Ambulante Reha-Nachsorge, Psychosoziale Begleitbetreuung Substituierter, Prävention und Aufklärung.
  • Früherkennung und Frühintervention: Ein Angebot für unter 24jährige mit dem Schwerpunkt der Früh- und Kurzintervention bei erstauffälligem Konsum.
  • HaLT = Hart am Limit: Ein Alkoholpräventionsprojekt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 24 Jahre mit riskantem Alkohol- oder Mischkonsum.
  • Regionale Fachstelle Glückspielsucht: Ein Angebot zu Fragen zum Thema Glücksspiel und Internetsucht (Social Media, Smartphone, Computer). Ambulante Beratung, Therapievorbereitung, Beratung zum Thema Schulden, Prävention und Aufklärung.
  • Ambulant betreute Wohngemeinschaft: Ein Angebot für Betroffene nach einer abgeschlossenen Rehabilitation.

Einmal wöchentlich besteht das Angebot einer Außensprechstunde in Birkenfeld.

Kontakt: Suchtberatung Diakonisches Werk Obere Nahe, Pappelstraße 1, 55743 Idar-Oberstein, Tel: 06781/5163560, E-Mail: suchtberatung(at)obere-nahe.de

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