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Integrationspreis des Landes für Diversity-Projekt

Das Kooperationsprojekt „Kulturelle Vielfalt und kultursensible Frühpädagogik“ des Kindergartenreferats und des Landkreises BIR gewann in der Kategorie ""Wurzeln schlagen".

Mainz/Idar-Oberstein. Mit dem Kooperationsprojekt „Kulturelle Vielfalt (Diversity) und kultursensible Frühpädagogik“ hat das Kindergartenreferat des Kirchenkreis Obere Nahe den Integrationspreis Rheinland-Pfalz in der Kategorie „Wurzeln schlagen – in zwei Kulturen“ gewonnen. Der mit je 5.000 Euro dotierte Integrationspreis wird in drei Kategorien – „Starke Frauen im neuen Leben“, „Wurzeln schlagen – in zwei Kulturen“ und „Erfahrungen teilen – Chancen nutzen“ – verliehen. Außerdem gibt es einen Sonderpreis, für den die Jury Kandidaten vorschlägt, aus denen Integrationsministerin Anne Spiegel dann den Gewinner kürte. Die Preisverleihung fand am Montag, 30. November 2020, als Online-Konferenz statt. 

Unter mehr als 70 eingesandten Projekten wählte eine neunköpfige, unabhängige Jury die Gewinnerprojekte aus. „Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern ganz herzlich! Mit ihren Projekten leisten sie einen wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche Zusammenleben. Sie setzen sich Tag für Tag dafür ein, dass Integration funktioniert - und das mit ganz eigenen Ansätzen. Das hat die Jury und mich überzeugt“, würdigte Integrationsministerin Anne Spiegel die Ausgezeichneten in ihrer Ansprache.

„Allein die Tatsache, dass sich über 70 Projekte für einen der Preise beworben haben, zeigt uns, dass unsere Arbeit in diesem Bereich sehr wertgeschätzt wird“, freute sich auch Sabine Dahlheimer-Mayer im Anschluss an die Preisverleihung. Die Leiterin des Kindergartenreferats dankte dem Kooperationspartner, dem Nationalparklandkreis Birkenfeld, Landrat Dr. Matthias Schneider und Jan Jakobi, dem Verantwortlichen der Koordinierungsstelle Integration (Amt für Soziales) des Kreises. Gemeinsam haben Dahlheimer-Mayer und Jakobi die Idee für dieses Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. Den Preis in Empfang nahmen die Kita-Fachberaterinnen Michaela Nolde und Sabrina Müller, die ihrerseits auch den Initiatoren dankten. Dank galt auch Superintendentin Jutta Walber und der Verwaltung des Kirchenkreises Obere Nahe, die die Teilnahme am Integrationsprojekt des Landkreises überhaupt möglich gemacht hatten.

Sabrina Müller und Michaela Nolde haben das Projekt in der Umsetzungsphase maßgeblich geprägt. Sie stellten die Idee des Projekts dem Publikum und der Jury noch einmal vor: Zunehmend habe man beobachten können, dass kulturelle Vielfalt (Diversity) von Kindern und Familien in den Kindertagesstätten ein immer stärkeres Thema geworden sei, berichteten Nolde und Müller. „Die Verbundenheit mit zwei Kulturen kann für Familien und besonders die Kinder eine Belastung bedeuten, sie kann und sollte aber vielmehr eine immense Bereicherung sein“, skizzierte Michaela Nolde das Ziel.  Eine kultursensible Frühpädagogik könne aber nur dort ansetzen, wo das pädagogische Personal sich der kulturellen Unterschiede und auch der eigenen Prägung bewusst ist.

Damit die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten Brücken zwischen Kulturen schlagen können, bedürfe es dem Bewusstsein der eigenen Prägung sowie interkultureller Kompetenz. Beides vermittelten Michaela Nolde und Sabrina Müller den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen des Projekts. An diesem Punkt setzte das Projekt an: In der Startphase hat das Kita-Referat in Leitungskonferenzen, telefonisch oder vor Ort mit allen 53 Kindertagesstätten des Landkreises Kontakt aufgenommen und das Projekt vorgestellt. Insgesamt fünf Fortbildungsveranstaltungen – „Kulturelle Vielfalt (Diversity) und kultursensitive Frühpädagogik“, „Mehrsprachigkeit und Spracherwerb“, „Sprachliche Bildung in der Kita… der Alltag steckt voller Möglichkeiten“, „Leichte Sprache“ und „Ein kultursensitiver Blick auf den Bildungsort Mahlzeit“ – wurden kostenlos angeboten. Dann kamen ab März die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hinzu. Positiver Effekt für das Kindergarten-Referat: Das Thema Netzwerkarbeit habe sich in kurzer Zeit sehr gut entwickelt, resümierten die beiden Kita-Fachberaterinnen. „Wir sind stolz darauf, dass wir trotz Corona alle Fortbildungen, wenn auch in alternativen Formen, anbieten konnten“, sagte Sabrina Müller. Corona habe und werde allen auch weiterhin viel Kreativität abverlangen, fasste Jurymitglied Yasmin Khan, die das Projekt vorstellte und den Preis verkündete, zusammen.

Neben individuellen Beratungen, die sich durch die gute Projektarbeit ergeben haben, versendet das Kindergartenreferat seit Ausbruch der Pandemie regelmäßige Rundschreiben mit allen wichtigen Informationen und Handlungsempfehlungen für Träger und Fachkräfte.

Die 5.000 Euro Preisgeld sollen in die Fortbildungsarbeit investiert werden. Für das kommende Jahr sind zwei Fortbildung zum Thema Sprache und Integration geplant, das neue Fortbildungsprogramm wurde vergangene Woche versendet und ist demnächst hier auf der Homepage abrufbar.