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Fusion: Aus Idar und Kirschweiler wird Idarbachtal

Seit Jahreswechsel gehören die beiden Evangelischen Kirchengemeinden Idar und Kirschweiler der Vergangenheit an. Entstanden ist die Kirchengemeinde Idarbachtal.

Zum Jahreswechsel gehören die beiden Evangelischen Kirchengemeinden Idar und Kirschweiler bislang bestehenden Form der Vergangenheit an. Es entsteht die neue Kirchengemeinde Idarbachtal. Finanzielle, personelle und verwaltungstechnische Faktoren führen zu diesem Schritt.

Kirschweiler war, historisch betrachtet, eigentlich immer eine Tochtergemeinde von Idar. Seit rund 100 bis 150 Jahren gab es zwar ein eigenes Presbyterium. Aber auch in dieser Zeit waren die beiden Gemeinden pfarramtlich miteinander verbunden. Das heißt: Da Kirschweiler mit derzeit rund 700 Gemeindegliedern zu klein für eine eigene Pfarrstelle ist, wurde sie immer von Idar aus betreut. Gottesdienste, Amtshandlungen sowie Gruppen und Kreise waren primär Aufgaben für den Tiefensteiner Pastor, aber auch seine Kollegen. Die Gemeindeleitung inklusive Haushaltshoheit lag bei dem Kirschweiler Presbyterium, das in diesen Angelegenheiten frei und unabhängig von Idar entscheiden konnte.

Im Zuge rückläufiger Gemeindegliederzahlen sowie den damit einhergehenden schwindenden Finanzen wurden bereits vor Jahren Überlegungen angestellt, wie dem organisatorisch Rechnung getragen werden kann. Ursprünglich war eine Fusion der Kirchengemeinden Idar und Kirschweiler mit der Gemeinde Oberstein angedacht. Nach über einjähriger gemeinsamer Beratung zog diese sich jedoch zurück. Dies war umso überraschender, als es bereits eine langjährige und gute Zusammenarbeit im Bereich der Verwaltung und bei den Kindertagesstätten gab. Seit über 13 Jahren unterhalten alle drei Kirchengemeinden reibungslos und zuverlässig das gemeinsame Gemeindeamt mit Sitz auf der Hohl. Ebenso fruchtbar ist seit 15 Jahren das Miteinander in der gemeinsamen Trägerschaft der 8 Kindertagesstätten in Idar und Oberstein. Diese Kooperationen sollen auch fortgeführt werden.

Einstimmig beschlossene Fusionsvereinbarung

Die beiden verbliebenen Gemeinden setzten ihre Beratungen und Verhandlungen dennoch fort. Es war ein für beide Seiten konstruktiver Prozess, der schließlich in die einstimmig verabschiedete Fusionsvereinbarung mündete. Erleichtert wurde dieser Weg sicherlich dadurch, dass es bereits viele bewährte Schnittmengen und Kontakte zwischen Idar und Kirschweiler gab und gibt. Kleinere Unterschiede im kirchlichen Alltag wurden einvernehmlich angeglichen oder auch beibehalten. Gottesdienste, Predigtstätten und weitere Gebäude sowie Gruppen und Kreise bleiben weitgehend bestehen, sämtliche Arbeitsverhältnisse (Küster, Gemeindearbeiter etc.) wurden eins zu eins in die neue Kirchengemeinde überführt.

Gleichwohl ist damit die Arbeit für Idarbachtal nicht beendet, sondern geht heute schon in die nächste Runde. Bedingt durch die lange Erkrankung der Idarer Pfarrerin Angelika Röske und deren voraussichtliches Ausscheiden aus dem Dienst kommen weitere Veränderungen auf die Entscheidungsträger und Gläubigen zu. Ihre Pfarrstelle wird mangels ausreichender Gemeindegliederzahl nicht wieder neu besetzt werden. Somit werden – wie seit Januar 2019 faktisch bereits geschehen – anstatt vier Pfarrpersonen zukünftig nur noch drei die Gemeinde betreuen. Das bringt neue Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. In einem von einem externen Organisationsberater moderierten Prozess arbeiten die beiden Presbyterien bereits seit April in gemeinsamen Sitzungen an einer möglichen neuen Struktur der Kirchengemeinde. In der ersten Jahreshälfte 2020 hofft man hier zu einem Ergebnis zu kommen.

Pfarrer Arndt Fastenrath,  Pfarrer Rüdiger Kindermann