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Nachrichtenarchiv

Die Ärmsten und Schwächsten jetzt nicht vergessen!

Die Corona-Krise trifft die Schwächsten der Gesellschaft besonders hart. Das Diakonische Werk ist weiterhin für diese Menschen da: Online oder telefonisch.

Idar-Oberstein. „Kirche mit dir“ ist das Motto der neuen Konzeption des Kirchenkreises und auch seiner Diakonie. Das muss gerade jetzt gelten, auch wenn die Einschränkungen die persönliche Beratung an den drei Standorten der Diakonie in der Wasenstraße und Pappelstraße nur noch in begründeten Einzelfällen und mit Schutzmaßnahmen zulassen (z. B. Schwangerschaftskonfliktberatung). Telefonisch steht das Diakonische Werk immer zur Verfügung und es können weiterhin Beratungstermine vereinbart werden. Diese finden dann per Telefon statt oder es werden Fragen per E-Mail beantwortet. Einige Arbeitsplätze mussten kurzfristig auf Homeoffice umgestellt werden, deshalb bittet das DW um Verständnis und Geduld, wenn einmal nicht sofort reagiert werden kann. In der Kleiderkammer können für Notfälle Tüten gepackt und kontaktfrei ausgegeben werden. Der Inhalt passt dann sicher nicht 100%ig, aber wichtig ist jetzt, dass es noch Hilfen gibt. Über Schulden, Sucht, Integration liest man jetzt kaum noch, aber sie breiten sich infolge von Corona ebenfalls weiter aus – derzeit noch unsichtbar wie das Virus.

Wer Beratung und Hilfe zum Leistungsbezug, bei Arbeitslosigkeit, Schwangerschaft, Schulden oder Suchterkrankung hat, den bittet das Diakonische Werk gerade jetzt, die Probleme nicht auf die Zeit nach Corona wegzuschieben. In den Medien sind soziale Notlagen ohnehin wenig präsent und jetzt scheinen sie gar kein Thema mehr zu sein, aber Corona hat sie nicht verschwinden lassen. Im Gegenteil: Nach der medizinischen und wirtschaftlichen Krise werden die individuellen Notlagen von Menschen in unserem Landkreis wieder sichtbar werden und zunehmen. Das Diakonische Werk versucht sich deshalb schon jetzt auf einen sprunghaften Anstieg an Anfragen vorzubereiten. „Unsere Wohlfahrtspflege war wie die Krankenhäuser schon vor der Krise maximal ausgelastet. Die Menschen, die jetzt weg bleiben, kommen nach der Krise mit allem, was sich an Not und Fragen gesammelt hat zu uns – und darüber hinaus noch die Menschen, die die Krise existentiell trifft,“ prognostiziert Ilona Schlegel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes.

Ein gutes Beispiel dafür, dass Corona gerade die schwächsten in unserer Gesellschaft trifft, sind die Einschränkungen bis zur Schließung der Tafeln: Menschen, die auf kostenlose Nahrungsmittel angewiesen sind, weil die Rente z. B. nicht ausreicht, haben jetzt weniger zu essen. Die ärmsten Menschen unter uns trifft das Virus wenn nicht gesundheitlich, dennoch ganz unmittelbar. Aktionen der Tafeln wie in Birkenfeld und Kirn machen Mut und sind ein wichtiges Signal, dass wir in der Krise an alle Mitmenschen denken. Auch, wenn sie gerade nicht in den Schlagzeilen stehen.

Mit dem Virus breiten sich aber auch Hilfsbereitschaft, Kreativität und Solidarität für Menschen aus, die Cororna selbst ohne Infektion besonders hart trifft. So meldete sich überraschend die evangelische Kirchengemeinde Wolfersweiler beim Diakonischen Werk, weil ein Gemeindeglied Schutzmasken genäht hat, die der Diakonie gespendet werden. So kann der Infektionsschutz in den Fällen, wo Beratung nur face-to-face durchgeführt werden kann, noch erhöht werden. Gemeinsam geht eben vieles mehr und besser - gerade jetzt.

Kontakt:

Diakonisches Werk

  • Kirchlicher Sozialdienst, Infopunkt, Flüchtlingssozialarbeit, Schwangerschaftsberatung: Tel.: 06781 - 5163 500, diakonisches.werk(at)obere-nahe.de
  • Schuldnerberatung: Tel.: 06781 - 5163 530, schuldnerberatung@obere-nahe.de
  • Suchtberatung (auch Glücksspielsucht): Tel.: 06781 - 5163 560, suchtberatung@obere-nahe.de
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