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Nachrichtenarchiv

An(ge)dacht: Hinter dem Nebel wartet die Sonne

Auf fröhliche Feste folgten Gewalt, Leid und Schrecken. Der Blick auf Israel hinterlässt Pfarrerin Denise Roth fassungslos. Doch am Ende siegt doch die Hoffnung auf Frieden und dem Sieg der Liebe über den Hass.

Lieber Leserinnen und Leser!

Draußen färben sich die Blätter lebensfroh bunt und die Herbstsonne taucht die Welt in hoffnungsvolles Licht. Aber mit jeder neuen Nachricht aus Israel schiebt sich ein dunklerer Schatten darüber. Wie ein trüber Nebel, der uns frösteln lässt. Was mit frohen jüdischen Festen begann, endete mit Gewalt und Leid. Es macht sprach- und fassungslos. Auch uns hier. So weit weg.

Und doch: wie viele Kerzen wurden hier angezündet für all die Menschen, die da nun unschuldig betroffen sind; wie viele Gebete gesprochen, um Gott die ans Herz zu legen, die da nun in Angst und Schrecken sind. Wo dafür eigene Worte fehlen, helfen oft alt vertraute: „Der Herr ist mein Hirte … Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten … du bist bei mir.“ Wie sehr ist den Menschen in Israel zu wünschen, dass sie diese Worte beten können, die das Herz so gern glauben will – gegen den Anschein und gegen die Angst. Wie sehr ist ihnen zu wünschen, dass sie an Gottes Da-Sein und Treue festhalten können und an seinem Versprechen „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung und das Ende, auf das ihr wartet.“

Und dann taucht zwischen all den Schreckensmeldungen ein Photo auf, das von eben dieser Hoffnung erzählt: Drei Jugendliche; aneinander gelehnt und miteinander verbunden; einander zugewandt und offenbar vertraut; an der Kleidung zu erkennen – der eine ein Moslem, der andere ein Jude, der dritte ein Christ. Im Hintergrund die Silhouette von Jerusalem.

Auch das ist Herbst: Hinter dem Nebel, der morgens die Welt verdeckt und die Hoffnung verhüllt, wartet meist die Sonne… Die sich nach und nach gegen den Nebel durchsetzt und die Welt in hoffnungsvolles Licht taucht.

Ich wünsche uns allen die Hoffnung darauf, dass sich genauso – mit Gottes Hilfe – endlich Frieden ausbreitet über Israel und der ganzen Welt. Bis er wie die Sonnenstrahlen alles Trübe vertreibt und seine Wärme den menschlichen Hass überwindet.

 

Ihre Pfarrerin Denise Roth
Kirchengemeinde Grumbach - Herren-Sulzbach

Bildnachweis: Gerd Altmann/pixabay.com