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An(ge)dacht: Das Leben siegt über den Tod

Unser An(ge)dacht zum Osterfest 2024 mit Gedanken von Pfarrerin Jennifer Breuer, Kirchengemeinde Birkenfeld.

Die Freude schleicht sich an. Sie kommt näher, immer näher.

Dann bricht sie sich Bahn.

 

Osterfreude - sie beginnt Mitten in der Nacht, Mitten in der Dunkelheit. Der Schatten des Karfreitags, des Todes Jesu, liegt noch über uns Christen und Christinnen, wie der Schatten des sinnlosen Leides in der Welt.

Doch dann erklingt in der Osternacht eine einzelne Stimme: Christ ist erstanden. Jesus lebt.

Sie verkündet die Botschaft des Ostermorgens: Das Leben siegt über den Tod. Das Leid ist nicht endlos. Es gibt Hoffnung. Gott setzt ein Zeichen gegen Ausweglosigkeit und Verzweiflung. Er zeigt einen Weg zum Leben auf.  Eine neue Perspektive.

Die Freude darüber, sie beginnt ganz zaghaft. Die Frauen, die in den frühen Morgenstunden das leere Grab vorfanden und erfuhren, dass Jesus lebt, haben ihr zunächst nicht getraut. Sie haben sie verborgen. Sie haben sich nicht gewagt darüber zu sprechen. Zu unglaublich war das was sie erlebt haben. Andere Stimmen waren lauter: Es ist alles Fake. Ihr könnt nichts davon beweisen. Vertröstung.

Doch die Stimme der Osternacht spricht weiter und weiter, durchdringt das Nicht-wahrhaben-wollen und mit ihr die Freude.  

Sie hat sich angeschlichen. Sie kommt näher und näher.

Sie beginnt als ein warmes Gefühl im Bauch. Sie breitet sich aus.

Die Wärme wandert in die Brust.

Das Herz schlägt schneller.

Die Lippen verziehen sich zu einem Lächeln – zaghaft zunächst.

Die Augen beginnen zu leuchten.

Ein Kichern findet seinen Weg, die Kehle hinauf und über die Lippen.

Aus dem Lächeln wird ein breites Grinsen.

Aus dem Kichern ein Lachen.

Sie ist angekommen – die Freude.

 

Jennifer Breuer, Pfarrerin in der Kirchengemeinde Birkenfeld