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Die Pastorale Versorgung im Norden des Kirchenkreises ist angespannt

Eine Beurlaubung auf eigenen Wunsch, eine Versetzung in den Ruhestand, ein Stellenwechsel aus familiären Gründen haben - konzentriert auf wenige Wochen auf einen Raum zu einem Engpass geführt.

Idar-Oberstein/Fischbach. Drei volle Pfarrstellen pro künftiger Großgemeinde – so sieht es der auf der Herbstsynode 2021 beschlossene Gemeindestrukturprozess im Kirchenkreis Obere Nahe vor. Auch in der Zukunftsregion 1, die sich von Herrstein, Mörschied-Weiden über Bergen, Niederwörresbach, Fischbach-Kirn-Sulzbach, Kirchenbollenbach bis hin zur Trinitatisgemeinde Nahe Oberstein erstreckt. Betrachtet man die Region derzeit, so liegt sie bei der pastoralen Versorgung jedoch weit unter dem zukünftigen Soll.

Die Lage war in der gesamten Region zu Jahresbeginn auch schon angespannt. Nun hat sich diese Situation noch verschlechtert: In Herrstein trat Pfarrer Lothar Hübner zum 1. Februar in den Ruhestand ein. Von dieser Vakanz betroffen sind neben der Kirchengemeinde Herrstein auch die pfarramtlich verbundenen Gemeinden Mörschied-Weiden und Wickenrodt. Die Vertretung für Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen und Hochzeiten wurde Pfarrer Uwe Kreutz übertragen. Eine umfassende Vakanzvertretung – u.a. mit Betreuung der Gremien - gibt es jedoch nicht.

In Fischbach-Kirn-Sulzbach hat sich am 17. Februar in der Friedensandacht Diakon Christopher Holtkamp-Umbach von der Gemeinde verabschiedet, in der er in den vergangenen Monaten den Konfirmandenunterricht sowie die Gottesdienste übernommen hat. Er wechselte aus familiären Gründen nach Westfalen.

In der Trinitatisgemeinde Nahe Oberstein hat sich zu Jahresbeginn Pfarrerin Heike Schmidt auf eigenen Wunsch aufgrund einer Pflegesituation im engeren Umfeld vom Dienst beurlauben lassen. Mit dieser Beurlaubung einher geht der Verlust der Pfarrstelle.

Die Konzentration der Vakanzen in einem engen Zeitraum in einer Region stellt die zukünftige Großgemeinde vor gewaltige Herausforderungen: In der gesamten Region, die im Zuge des Gemeindestrukturprozesses bis 2026 zur Großgemeinde 1 fusionieren soll, verbleibt derzeit mit Uwe Kreutz (Niederwörresbach) ein Pfarrer in Vollzeit und im reduzierten Umfang Pfarrer Günter Wild.

Um eine Beerdigungsvertretung zu gewährleisten, hat Superintendentin Jutta Walber in einem ersten Treffen Pfarrer:innen, Diakon:innen und Prädikant:innen aus der betroffenen Region sowie der Nachbargemeinden eingeladen. Ziel war es, zunächst die dringlichste Aufgabe zu bewältigen und Bestattungen für Fischbach-Kirn-Sulzbach und die Trinitatisgemeinde Nahe Oberstein sicherzustellen. Das ist auch gelungen. Die Beerdigungsvertretung wird bis auf Weiteres wochenweise geregelt und Anfragen über die jeweiligen Gemeindebüros vor Ort organisiert.

In einem zweiten Schritt wurden die Gottesdienstpläne aus Fischbach-Kirn-Sulzbach und Nahe Oberstein gesammelt und so geplant, dass diese Dienste auch für die Pfarrer:innen, Diakon:innen und Prädikant:innen leistbar sind. Dazu mussten insbesondere in der Trinitatisgemeinde Nahe Oberstein Gottesdienstzeiten verändert werden. In Fischbach-Kirn-Sulzbach gibt es pro Wochenende zwei Gottesdienste – jeweils an zwei von vier Predigtstätten (Fischbach, Bärenbach, Kirn-Sulzbach und Schmidthachenbach). In der Trinitatisgemeinde findet pro Woche ein Gottesdienst statt – wöchentlich wechselnd zwischen der Kirche in Nahbollenbach und der Kreuzeskirche.

Für die Mehrheit der Gottesdienste konnten bereits Vertretungen geregelt werden. Den kirchlichen Unterricht und die Konfirmationen in beiden Kirchengemeinden übernimmt Schulpfarrerin Barbara Zimmer-Schuch. In der Kirchengemeinde Fischbach-Kirn-Sulzbach findet die Konfirmation am 21. Mai, um 14 Uhr, in der Kirche in Fischbach statt. Konfirmationen in der Trinitatisgemeinde Nahe Oberstein statt am 2. Juli, 14 Uhr, in der Auferstehungskirche, sowie am 9. und am 16. Juli, jeweils 14 Uhr, in der Kreuzeskirche. Auch diese Gottesdienste werden von Barbara Zimmer-Schuch übernommen. Begleitet wird sie von Jugendreferentin Elke Grüneberg, die die Kirchengemeinde aufgrund eines Stellenwechsels ebenfalls verlässt.

© Rolf Oeser / fundus-medien.de