Liebe Leserinnen und Leser!
Während die einen Menschen, meist die Kleinen, fröhlich durch den Advent ziehen und das Lied „Bald kommt das Christkind zu mir, bald, bald, bald“ auf den Lippen haben, tun sich andere Menschen, meist welche von den Großen, da zuweilen etwas schwerer mit der frohen Stimmung. Zu oft erzählen die dunkleren Geister der Weihnacht von dem, was – in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft – gegen Weihnachten spricht. Und diesen Geistern fällt eine Menge ein, womit sie zum Teil ja irgendwie auch Recht haben.
„Aber“, so höre ich eine leise Stimme flüstern, „war das nicht schon immer so? Selbst beim allerersten Weihnachtsfest waren die Voraussetzungen jetzt nicht so sonderlich ideal… Aber dann war da doch so viel Glück und Wunder!“
Und dann lese ich die Bibelverse aus dem Philipperbrief, die über der kommenden Woche stehen und die gegen die Weihnachtszweifel einen klaren und lauten Gegenton setzen: „Freuet euch in Gott allewege, und noch einmal sage ich: Freuet euch! Gott ist nahe!“ (nach dem Philipperbrief 4,4.5b) Geschrieben wurden diese Worte aus dem Gefängnis heraus und in eine Gemeinde hinein, die sich mit inneren und äußeren Krisen abmühte. Ich denke, nur deshalb konnten diese Worte ihre Kraft entfalten und in Menschen bis heute etwas zum Klingen bringen.
Zusammen mit vielen anderen Hoffnungs- und Weihnachtsworten der Bibel können sie zu hellen Geistern der Weihnacht werden, die uns an all das erinnern, was – schon und noch immer – für Weihnachten spricht. Und ich bin sicher, auch diesen Geistern fällt eine Menge ein!
Wir können uns von ihnen sanft anstupsen lassen, es doch noch mal mit Weihnachten zu versuchen. Weihnachten noch eine Chance zu geben. Uns auf dem letzten Stück des Adventsweges noch von der (Vor)Freude anstecken zu lassen. Uns einladen lassen, die Advents- und Weihnachtslieder mitzusingen, mit denen uns die Stimmen der vielen kleinen Engel aus ganzem Herzen von ihrer Freude singen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit mit frohen Momenten und fröhlichen Liedern.
Pfarrerin Denise Roth