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Unsere Andachten für Zuhause

An(ge)dacht: Auf jeden Einzelnen kommt es an

"Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Pfarrer Rüdiger Kindermann ist sich sicher: In Zeiten von Corona gilt das umso mehr.

Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern (und Schwestern), das habt ihr mir getan. (Matthäus 25,40) Mit diesem Wort aus dem Munde Jesu argumentieren Christen gern, wenn es um unseren Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden geht.

In unseren herausfordernden Zeiten mit Corona sehe ich diese Aufforderung noch einmal aus einem anderen Blickwinkel. Es geht dabei um jeden Einzelnen in unserem Land und der ganzen Welt. Angesichts der immensen Zahl der Infizierten und Toten gibt es viele Menschen, die Angst haben um  sich, ihre Lieben und um ihre Zukunft. Sei es gesundheitlich, wirtschaftlich oder ganz allgemein um ihr Dasein. Ob berechtigt oder nicht, sei einmal dahingestellt. Ihnen gegenüber gilt es,Verantwortung zu tragen und Rücksicht zu nehmen.

Und das heißt sich zuallererst an die „Spielregeln“ halten. Unnötige Kontakte vermeiden (was auch mir sehr schwerfällt), Mund-Nasen-Maske richtig tragen und Abstände wahren.Vermeiden,was vermeidbari st. Es geht nicht nur um mich.Völliges Unverständnis habei ch bei Leuten, die meinen all dies gilt nur für die Anderen. Oder die Verschwörungstheorien und anderen Unsinn von sich geben. Sie mögen ihre Meinung haben und gern auch behalten. Sie mögen aber bitte nicht mit der Gesundheit oder gar dem Leben anderer spielen. Das ist riskant und vollkommen rücksichtslos. An sie kann ich nur appellieren: Bitte bleiben Sie verantwortungsbewusst! Nehmen Sie Rücksicht und passen Sie auf sich und andere auf! Bleiben Sie alle gesund und Gott befohlen!

Rüdiger Kindermann, Pfarrer in der Kirchengemeinde Idarbachtal

An(ge)dacht: Ihr werdet stark sein! Ihr seid es!

Am Wochenende läuten in Pfarrer Arndt Fastenraths Kirchengemeinde die Glocken zu besonderen Gottesdiensten: Konfirmationen aus dem Frühjahr werden in einem ersten Schwung nachgeholt.

‚Immer wieder Sonntags kommt die Erinnerung…‘ Menschen meiner Generation erinnern sich dieses Hits des Duos Cindy & Bert aus dem Jahr 1973.

Nur, dass nicht die Bouzukis spielen, wie es im Songtext weiter heißt, sondern die Glocken zum Gottesdienst rufen. Sie erinnern uns daran, dass auch in Corona-Zeiten die Kirchen (wieder) geöffnet sind und zu Präsenz-Gottesdiensten einladen, auch wenn diese unter Platzbeschränkungen leiden.

Am kommenden Sonntag und auch bereits am Samstag erklingen die Glocken Idarer Kirchen, um Menschen zu besonderen Gottesdiensten zu bitten – nämlich den vom Frühjahr in den Herbst verschobenen Konfirmationen.

Schon etwas ungewohnt dieser Termin. Und zudem sehr bedauerlich, dass nicht die ganze Gemeinde mitfeiern kann, sondern nur ein beschränkter Kreis – die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit ihren Familien, Paten und einigen wenigen Gästen.

Ich nutze die Gelegenheit, um hier einmal ausdrücklich diesen Jugendlichen und ihren Eltern zu danken. Es gab von ihrer Seite unglaublich viel Verständnis für die notwendige Verschiebung, kein böses Wort, kein ständiges Nachfragen, wann das mit der Konfirmation denn nun endlich stattfände… Das fand ich eine richtig starke Reaktion. ‚Durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein…‘. So heißt es bei dem Propheten Jesaja. (Jes. 30,15)

Aus dem Konjunktiv können wir hier, an dieser Stelle, getrost einen Indikativ machen. Ihr werdet stark sein. Ihr seid es.

Und es gibt einige der Konfirmandinnen und Konfirmanden, die warten sogar bis zu einer zweiten Runde an Konfirmationen im nebligen November und noch andere sogar bis zum nächsten Jahr. Genauso wie die Jubiläumskonfirmandinnen und -konfirmanden, die ich ebenfalls erwähnen möchte.

Ja, Vertrauen auf Gott macht stark. Das ist eine ganz wichtige Botschaft der Bibel, ein ganz wichtiger Aspekt des Glaubens.

Und so können wir alle doch noch dieses wichtige Fest der Konfirmation feiern.

Ach, und für alle anderen, die jetzt nicht zu den Konfirmationsgottesdiensten  gehen können: Am Sonntag findet natürlich noch ein zusätzlicher Gottesdienst in der Idarer Stadtkirche statt, der wieder online zu sehen sein wird.

 

Bleiben Sie unter dem Segen Gottes!

 

Arndt Fastenrath, Pfarrer in der Kirchengemeinde Idarbachtal

In der vergangenen Woche feierten wir, Corona gemäß im kleinen Kreis, den Geburtstag unserer großen Tochter und das Abitur unserer Jüngsten und mittlerweile ja auch großen Tochter. Jetzt sitze ich etwas wehleidig auf der Coach und schaue sinnierend Fotos längst vergangener Tage an.

Wo ist nur die Zeit geblieben?

Auf dem einen Foto sehe ich mich mit Rändern unter den Augen auf dem Sessel sitzend mit meiner Großen auf dem Arm. Wie alt wird sie wohl gewesen sein - 2 oder 3 Monate?

Einige Fotos später sehe ich mich beim Lampe reparieren - meine Kleine leuchtet mir mit der Taschenlampe und ist voll bei der Sache.

Ich schaue hoch und sehe, wie mein verstorbener Vater mich von einem Bild auf dem Regal aus lächelnd anschaut.

Was wäre er stolz gewesen auf seine Enkeltöchter.

Meine Gedanken schweifen weiter ab und Worte aus dem 139. Pslam schaffen sich in mir Raum – sprechen mit mir:

 

 „Es war Dir, Gott, mein Gebein nicht verborgen, da ich im Verborgenen gemacht wurde, da ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“

(Psalm 139, 15f)

 

Ich schaue wieder ins Fotoalbum. Damals hatte ich Träume - für meine Kinder - meine Familie - und mich. Zukunft lag vor mir. Was ist daraus geworden? Wohin hat mich der Weg geführt? Wo war Gott bei alledem – hat er gelenkt – gefordert – die Hand über mich und meine Lieben gehalten – bewahrt und beschützt? Was hätte anders laufen können – oder sollte alles so sein, wie es ist?

 

Im Rückblick kann ich sagen, dass manche Klippe umschifft werden musste, mancher Sturm durchfahren – und Gottes Hand meinen Lieben und mir Wege gewiesen hat und schützend und bewahrend da war.

 

Nun werde ich nach der Großen auch meine Kleine in die Welt entlassen – damit sie sich ihre Sterne neu ordnet.

 

Ich schließe das Fotoalbum und stelle es zurück ins Regal.

 

Und - ich bin sehr zuversichtlich und gewiss, dass Gott uns – meiner Familie und mir auch weiterhin Wege weist, die wir gehen können und seine Hände schützend und weisend über uns hält.

 

„Es war Dir, Gott, mein Gebein nicht verborgen, da ich im Verborgenen gemacht wurde, da ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer,

passen sie auf sich auf und seien

 Sie mir behütet

 

Ihr Daniel Witting, Pfr.

On Air – auf Sendung sein

„Achtung, wir sind auf Sendung!" Im Radio wäre das wörtlich zu nehmen.  


Denn dann ist das Mikro auf, es wird gesendet und alle hören es.


„Auf Sendung sein" – ist aber auch ein zutiefst christlicher Begriff.  


Im Evangelium, das an diesem Wochenende in den katholischen Gottesdiensten gelesen wird ist zu hören, wie Jesus seine Jünger aussendet.  
Er sendet sie aus, damit sie von ihm und Gott und seiner Menschenliebe erzählen und Zeugnis ablegen und Krankheiten und Leiden aller Art heilen.  
Insofern waren die Jünger damals „auf Sendung". Und dieses „Gesendet-Sein" gilt auch uns heutigen...  
Denn wie die Jünger damals, so dürfen auch wir uns von Gott berührt und gesendet wissen; dürfen auch wir uns an Jesus und seiner Botschaft orientieren und Maß nehmen.  
Und wie die Jünger sind auch wir gesandt, in unserem Umfeld durch unser Handeln von der Menschenliebe Gottes zu erzählen: unaufdringlich-bescheiden, überzeugend-echt, einfach so und gänzlich ohne Hintergedanken…
Die einen tun dies, indem sie sich für Menschen einsetzen, die es grade schwer haben, weil sie berufliche oder privat in eine Sackgasse geraten sind.  Andere kümmern sich um Nachbarn oder telefonieren mit Verwandten und Freunden, die niemanden haben und sich schwertun, auf andere zuzugehen.  Manche erledigen Einkäufe, mähen für andere den Rasen, schenken Zeit, laden Menschen zu sich ein oder engagieren sich ehrenamtlich in Pfarrgemeinde, Sozialwesen und Vereinen. Und wieder andere sind durch ihre liebenswerte Art und wie sie mit anderen sprechen und ihnen begegnen, „auf Sendung".
Sendung braucht demnach nicht große Strategie und Inszenierung. Vielmehr kommt es darauf an miteinander das Leben zu teilen und sich dabei von der Botschaft Jesu leiten zu lassen.

Stefan Stürmer  Diakon

Online-Andacht vom 19. April, Johanneskirche (Textversion mit Download)

Quasimodogeniti V                                                                JoKi, 19.Apr.2020

 

Musik  eg 652

 

Begrüßung mit Wochenspruch

Ki:  „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung.“ (1.Petr.1,3)

Mit dem Wochenspruch aus dem 1.Petrusbrief Ihnen und Euch ein herzliches Willkommen aus der ev. Johanneskirche in Idar. Mein Name ist Rüdiger Kindermann. Mit Ihrem Klick laden Sie uns in Ihr Haus, in Ihre Wohnung ein. Danke dafür! Feiern wir gemeinsam an diesem 1.Sonntag nach dem Osterfest diese Andacht. Sie steht im Zeichen der Hoffnung, die uns im Ostergeschehen gegeben ist. Sie steht aber auch im Zeichen unserer Zeit, die viele von uns nur schwer ertragen. Auch das soll angesprochen werden. Und so sind wir zusammen …

 

Im Namen Gottes, des Vaters, der immer für uns da ist.

Im Namen seines Sohnes, der für uns eintritt und

Im Namen des Hl. Geistes, der uns Kraft und Zuversicht schenkt für das neue Leben. Amen!

 

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen! Amen!

 

Beten wir mit Worten aus dem 116.Psalm. In den Psalmgebeten haben Menschen ihre Nöte und Klagen, aber auch ihre Hoffnungen und Zuversicht niedergeschrieben, weil sie Gottes Fürsorge erfahren haben:

 

Uli:    1 Ich liebe den HERRN,

denn er hat mich gehört, als ich zu ihm um Hilfe schrie.

2 Ja, er hat sich zu mir herabgeneigt;

mein Leben lang will ich zu ihm rufen!

3 Ich war schon gefangen in den Fesseln des Todes,

Sterbensangst hatte mich gepackt,

und ich war völlig verzweifelt.

4 Da schrie ich laut zum HERRN, ich flehte ihn an:

»O HERR, rette mein Leben!«

5 Wie gnädig und gerecht ist der HERR!

Ja, unser Gott ist voll Erbarmen!

6 Er beschützt alle, die sich selbst nicht helfen können.

Ich war in großer Gefahr,

doch der HERR hat mir geholfen!

7 Nun kann ich wieder ruhig werden und sagen:

»Der HERR hat mir Gutes erwiesen!«

8 Ja, er hat mich vor dem sicheren Tod gerettet.

Meine Tränen hat er getrocknet

und mich vor dem Untergang bewahrt.

9 Ich darf am Leben bleiben,

darf weiterleben in seiner Nähe.

13 Beim Mahl will ich den Kelch zum Dank erheben

und den HERRN preisen, der mich gerettet hat.

 

Ki:     Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Hl.Geist.

Wie es am Anfang war und auch weiterhin gilt

und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

 

Lesung Uli: Lesung aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 20:

Der Auferstandene erscheint seinen Jüngern

19 Am Abend desselben Tages hatten sich alle Jünger versammelt. Aus Angst vor den führenden Juden ließen sie die Türen fest verschlossen. Plötzlich kam Jesus zu ihnen. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!«

20 Dann zeigte er ihnen die Wunden in seinen Händen und an seiner Seite. Als die Jünger ihren Herrn sahen, freuten sie sich sehr.

24 Thomas, einer der zwölf Jünger, der auch Zwilling genannt wurde, war nicht dabei.

25 Deshalb erzählten die Jünger ihm später: »Wir haben den Herrn gesehen!« Doch Thomas zweifelte: »Das glaube ich nicht! Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen.«

26 Acht Tage später hatten sich die Jünger wieder versammelt. Diesmal war Thomas bei ihnen. Und obwohl sie die Türen wieder abgeschlossen hatten, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!«

27 Dann wandte er sich an Thomas: »Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände und sieh sie dir an! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite! Zweifle nicht länger, sondern glaube!«

28 Thomas antwortete: »Mein Herr und mein Gott!«

29 Da sagte Jesus: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«

 

Hallelujah

Ja, der HERR hat große Taten für uns vollbracht! Wir waren außer uns vor Freude. Psalm 126,3

Der Herr ist auferstanden; * er ist wahrhaftig auferstanden. Lukas 24,6.34

Hallelujah!

 

Credo Ki:

Wir haben zum Eingang ein Lied von dem Theologen Dietrich Bonhoeffer gehört, dem Widerstandskämpfer der Bekennenden Kirche, der von den Nazis inhaftiert und hingerichtet worden ist:

„Von guten Mächten wunderbar geborgen

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,

Und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“

 

Bereits ein Jahr nach Beginn der Nazi-Diktatur verfasste Bonhoeffer ein ganz besonderes Glaubensbekenntnis. Ich lade Sie ein es in Gedanken mitzubeten:

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. in solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum, kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. Amen!

 

Musik  eg 171,1-3

 

Ansprache Johannes 20,19f.24-29

Zu Beginn von Covid-19 war China weit weg von uns. Später auch der Iran, Italien und Grand Est in Frankreich. Aber dann griff das Virus massiv auch in unseren Alltag ein. Heute, am Ende der 5. Woche mit all den Einschränkungen sind wir mittendrin. Nicht wenige zweifeln. Zweifeln an der Tatsache der tödlichen Bedrohung. Zweifeln an der Politik und den Behörden. Zweifeln an Gott: warum? Wie kann Gott das zulassen? Schon zu Ostern 2020 kam keine rechte Freudenstimmung auf. Das war vor rund 2000 Jahren nicht anders. Die Jünger Jesu haben sich verbarrikadiert, obwohl die Frauen ihnen vom Sieg des Lebens über den Tod berichtet hatten. Sie hatten Angst. Angst um ihre Existenz, Angst um ihr Leben. Und – sie hatten vielleicht gar ihren Glauben verloren.

Der Zweifel umgibt uns schon seit dem Anbeginn der Welt. Aber: Ist der zweifelnde Thomas ein »ungläubiger« Thomas? Der Theologie-Professor Hans-Martin Lübking spürt dieser Frage nach:

 

Daß von Thomas und seinem Zweifeln erzählt wird, macht die Ostergeschichte glaubwürdiger. Denn der Osterglaube war und ist eine Zumutung - damals nicht weniger als heute. Thomas will nicht nur vom Hörensagen, sondern durch eigene Erfahrung überzeugt werden. Recht so! will man da sagen. Er will nicht blind glauben, sondern begreifen und verstehen.

 

Wie ist das heute? Reicht es aus, sich darauf zu verlassen, daß die Frauen und Jünger sich damals schon nicht getäuscht haben werden? Kann mein Glaube allein auf den Erscheinungen von damals beruhen? Mir ist das zu wenig! Wer keine Zweifel hat ist nicht glaubwürdig.

 

Wo es um den Sinn des Lebens geht, da muß ich zu einer eigenen Überzeugung kommen, da kann ich mich nicht auf das Hörensagen von anderen Leuten verlassen.

 

Wir leben knapp 2000 Jahre nach diesen Ereignissen. Thomas ist längst tot, auch Maria Magdalena, Petrus und all die anderen, die Jesus damals gesehen hatten. Auch wir haben den Auferstandenen nicht gesehen. Würde es einen Unterschied machen, wenn ich oder irgendein anderer sagen könnte, wir hätten Jesus einmal persönlich gesehen oder hätten doch untrügliche Beweise dafür, daß er damals auferstanden ist? - Wahrscheinlich nicht. Die täglichen Gegenerfahrungen hätten uns längst an den Beweisen oder an unseren Erinnerungen zweifeln lassen.

 

Immer mehr begreife ich: Das Christentum ist nichts für Zuschauer - wir möchten Beweise vorgelegt bekommen. Wären wir damals dem Auferstandenen begegnet, wir hätten Auskunft verlangt: über den Zustand im Tod, über das Leben nach dem Tod. Wir möchten prüfen, begutachten, abwägen - und uns erst dann entscheiden - oder auch gar nicht entscheiden. Doch die Auferstehung Jesu duldet keine Zuschauer im theatralischen Sinn dieses Wortes. Die dem Auferstandenen damals begegneten - die Jünger, die Frauen, Paulus, andere - sie bekamen keine Auskünfte über den Tod, sie bekamen einen Auftrag. Einen Auftrag für ihr Leben: nämlich mit ihrer Person und ihrem Leben einzutreten für die Botschaft Jesu. Wer dem Auferstandenen begegnet stirbt als bloßer Zuschauer Gottes, um als sein Zeuge aufzuerstehen.

 

Es hat in den vergangenen Wochen viele Beweise gegeben, dass Menschen auf ganz unterschiedliche Art diesem Auftrag Jesu nachgekommen sind. Mancher vielleicht gar ohne es zu merken oder zu wissen. Sei’s drum: von Nachbarschaftshilfe über Balkonsingen und Spendenaktionen, von Masken-Nähen über die Pflege schwerstkranker und alter Menschen hin zur internationalen Solidarität – vor all dem und vielem anderen mehr ziehe ich meinen Hut und zolle dem Respekt und Dank! Danke von Herzen für diese – für mich - Zeichen für Gottes Gegenwart. Und - auch meine Zweifel an Gott sind im Angesicht dessen ein gutes Stück kleiner geworden. Wie wusste schon der Beter des 68.Psalms: „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Wir haben einen Gott der da hilft, und den Herrn, der vom Tode errettet“. Amen!

 

Und der Friede und die Liebe Gottes…

 

Fürbitte  je eine Kerze an Altarkerze entzünden

Ki:  Guter und barmherziger Gott!
In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir zu Dir und mit all unseren Sorgen und Hoffnungen.
Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen.
Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen.
Wir sind in deiner Hand geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.

Uli:  Ich zünde ein Licht an für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;
für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind;
für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern;
für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten.
Sei du ihnen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht.
 

Ki:  Ich zünde ein Licht an für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen;
für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;
für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen;
für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger,

die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen.
Sei du auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.

Uli:  Ich zünde ein Licht an für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen,
für alle, die um ihre Zukunft fürchten,
für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind,
für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben.
Sei du ihnen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung.

Ki:  Ich zünde ein Licht an für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist,
für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können,
für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind.
Sei du ihnen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht.

Uli:  Ich zünde ein Licht an für uns selbst:
Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen.
Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen
und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden.
Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott.
Dir vertrauen wir uns an.
 

Ki:  Mit den Worten deines Sohnes beten wir gemeinsam:

 

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Dank

Ich sage „danke“: Danke an die idar-oberstein.app und René Schmiedl von der Fa. Petry-Schmuck, der uns die Möglichkeit zu diesem Weg über die Medien gegeben hat. Danke an die Sängerinnen von CHORios unter der Leitung unseres Organisten MD Jürgen Schneider. Danke an Uli und Pia für Lesung und Gebete. Und danke an unseren Küster Jürgen Kemmer im Hintergrund. Und last but not least Danke Ihnen, die Sie mit uns gemeinsam gefeiert haben.

 

 

Und nun geht in den Tag und die neue Woche unter dem Schutz und Segen unseres Gottes:

Segen

Gott, segne uns und behüte uns.
Gott, schütze unser Leben
und bewahre unsere Hoffnung.
Gott, lass Dein Angesicht leuchten über uns,
dass wir leuchten können für andere.
Gott, erhebe Dein Angesicht auf uns
und halte uns fest im Glauben,
dass das Leben lebendiger und stärker ist als der Tod.  (Segen-100.geb)

 

Dazu segne und behüte dich der allmächtige …

 

Orgel: "Amen"

 

Orgelnachspiel eg 99 mit Zimbelstern

 

 

Musik

 

Begrüßung:

 

Christ ist erstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.

 

Mit diesem altösterlichen Gruß heiße ich Sie und Euch alle zu diesem österlichen Gottesdienst im Gemeindehaus Idar-Lay in Idar-Oberstein willkommen.

 

Aufgrund der Coronakrise sind wir hier im Gebäude ein wenig verwaist –

Wir freuen uns aber über Sie und Euch alle, die sie sich digital zugeschaltet haben.

Musikalisch und lesungstechnisch werde ich unterstützt von Björn und Eva Lanzerath.

Ich bin Pfarrer Daniel Witting.

 

 

Psalmübertragung zu Psalm 118

 

Alle

Diesen Tag hat Gott gemacht,

wir freuen uns und sind fröhlich.

 

Person 1

Schöne und fröhliche Lieder stimmen wir an,

und das Gebimmel der Glocken gibt uns den Rhythmus vor.

Gemeinsam singen wir für dich, Gott,

denn du schenkst uns das Leben.

 

Alle

Diesen Tag hat Gott gemacht,

wir freuen uns und sind fröhlich.

 

Person 2

Die Bäume und Blumen blühen in leuchtenden Farben,

beginnen neu zu leben.

Die wiesen ziehen ein neues Kleid an,

überall weckt neues Grün unsere Lebensfreude.

Und wir freuen uns über dich, Gott,

denn du schenkst uns das Leben.

 

Alle

Diesen Tag hat Gott gemacht,

wir freuen uns und sind fröhlich.

 

Person 1

Es wird wieder Hell in dieser Welt,

die Sonne wärmt mit ihren Strahlen

und erweckt alles zu neuem Leben.

Ein Licht geht aus von Ostern,

das Licht der Liebe Gottes,

denn du schenkst uns das Leben.

 

Alle

Diesen Tag hat Gott gemacht,

wir freuen uns und sind fröhlich.

 

Person 2

Lustig sprudeln die Bächlein und Quellen,

der Morgentau funkelt in der Sonne.

Wir können aufatmen, spüren dankbar,

wie gut du es mit uns meinst,

denn du schenkst uns das Leben.

 

Alle

Diesen Tag hat Gott gemacht,

wir freuen uns und sind fröhlich.

Denn Christus ist auferstanden,

er ist wahrhaftig auferstanden.

 

Kollektengebet

Guter Gott, du bist uns Grund und Halt.

Bei dir können wir uns fallen lassen und sind doch nicht haltlos.

Bei dir können wir uns hinterfragen lassen und sind doch nicht grundlos.

Furcht, Angst, Entsetzen und Wut machen uns oft krumm, blind und stumm – ohnmächtig fühlen wir uns dann – wie tot – dem Leben entflohen.

Bei dir aber erfahren wir: die Todesstarre fällt ab – unsere Flucht hat ein Ende.

Denn du, Gott, gibst uns Grund und Halt und führst uns mitten im Leben über den Tod hinaus.

L: Amen

 

 

Lied

EG 99 Christ ist erstanden

 

Ansprache


“Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.“


Woher ich das denn wissen will, werde ich über die Straße hinweg gefragt. 

 

Der Herr ist auferstanden - woher will ich das wissen – und - welche Beweise habe ich?

 

Recht hat mein Gegenüber ja – Beweise habe ich nicht.

I

Für Manches in der Geschichte Jesu gibt es Beweise.

 

Doch für die Auferstehung nur einen Beleg:

 

Die Bibel.

 

Und die ist ja zugegebenermaßen kein ganz unparteiisches Buch.

 

Die Bibel erzählt von der Auferstehung – und allein deswegen haben Menschen nach dem Erlebnis mit der Kreuzigung Jesu wieder Mut gefasst – und - sie von diesem Jesus erzählt.

 

Mehr noch - sie haben dafür ihr Leben riskiert.

EVA:

Predigttext: Mt 28,1+2 + 5-8


1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.

2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben.

Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.

5 Aber der Engel sprach zu den Frauen:

Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht.

6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat.

Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat;

7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten.

Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa;

dort werdet ihr ihn sehen.

Siehe, ich habe es euch gesagt.

8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.

 

 

Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.“
 


Zwei Frauen gehen zu Jesu Grab.

 

Sie trauern - sie wollen Abschied nehmen.

 

Seine Geschichte - ein Teil ihres Lebens ist zu Ende gegangen und mit dem Tod Jesu müssen sie auch ihre Träume und Hoffnungen begraben.

 

Auch in dieser Coronazeit müssen viele Hoffnungen und Träume begraben werden.

 

Rauschende Hochzeitsfeste – abgesagt.

 

Lang erträumte Reisen und ersehnte Begegnungen – gestrichen.

 

Ostern im größeren Familien- und Freundeskreis – ist nicht.

 

Selbst der persönliche Abschied von Sterbenden – nicht mehr erlaubt.

 

Beerdigungen finden – wenn überhaupt - nur im engsten Familienkreis statt.

 

Auch die Frauen können nur im Nachhinein zum Grab.


Unsere Geschichte – sie ist kein Bericht, wie wir ihn heute vielleicht in der Zeitung lesen würden.

 

Unsere Geschichte – sie ist poetisch.

 

Sie schildert Wahrheit - aber nicht unbedingt genaue Begebenheiten.

 

Ob sich alles genau so abgespielt hat, ist nicht das Entscheidende.

 

Wichtig ist, was sie wirklich erzählt:

 

Sie stellt dar, worauf Menschen sich keinen Reim zu machen wissen.

 

Sie versucht etwas in Worte zu fassen, wofür es keine Worte – wofür es nichts Vergleichbares gibt.

 

Sie erzählt – Ostern - Auferstehung.

Und Auferstehung – das heißt nicht einfach:

 

Der Tote lebt - obwohl das schon aufregend genug wäre.

 

 

Auferstehung Jesu Christi heißt mehr:

 

 

Auferstehung Jesu Christi heißt, dass Menschen verändert werden

 

– dass Menschen auf einen neuen Weg gebracht werden

 

- dass sie sich aufmachen und die unfassbare Botschaft erzählen:

 

 

„Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.“

 

 

Auferstehung heißt aber auch, dass Menschen, die in ihrer Zeit nichts zu sagen haben – in diesem Fall zwei Frauen - zu Trägerinnen der befreienden Botschaft werden.
 

 

Die Frauen - sie wollten zum Grab.

 

 

Sie wollten trauern und über Jesus und Erlebtes mit ihm nachzudenken.

 

Doch dort am Grab, beginnt die Erde zu beben - alles kommt in Bewegung – Dramatik in die Geschichte.

 

Der Auferstandene bahnt sich seinen Weg – auch in die Herzen der Menschen.
 


Ostern beginnt im Moment der absoluten Hoffnungslosigkeit.

 

In Zeiten persönlicher Trostlosigkeit.

 

In Zeiten wie jetzt - in denen ein Virus alles in Bewegung und doch zum Stillstand gebracht hat.

 

Geschäfte – Firmen – Aktivitäten jeglicher Art. 

 

Die Frauen wollten Jesu Grab besuchen.

 

Sie wollten Trauern – Abschied nehmen – meditieren.

 

Doch die Erde bebt und der Engel schickt sie weg nach Galiläa.

 

Das leere Grab – es ist kein Ort der Freude,

 

sondern ein Ort zum Weglaufen.

 

Galiläa.

 

Dort hatte die Geschichte mit Jesus begonnen - dort beginnt  sie nun neu - setzt Menschen in Bewegung – verändert sie.

 


Wenn wir uns heute an die beiden Frauen erinnern, dann haben wir immer noch keinen Beweis.

 

Aber so viel kann ich sagen:

 

Damals haben sie sich senden und in Bewegung bringen lassen – und noch heute nimmt der Auferstandene Menschen in seinen Dienst.

 

Sie verkünden seine Botschaft, zurzeit mehr im Tun als im Reden.

 

In dem ich meinen Nachbarn – meine Nachbarin stärker wahrnehme als sonst - für sie einkaufe oder ein paar tröstenden Worte oder Osterwünsche in den Briefkasten werfe

– in dem ich in tätiger Nachbarschaftshilfe Gefährdeten den Einkauf mitmache – beim Rewe oder Aldi selbstverständlich und mit einem Lächeln auf den Lippen begrenztes Klopapier und Nudeln teile – im stillen Kämmerlein oder beim Diakonischen Werk Mundschutzmasken nähe, zum Beispiel für den ambulanten Dienst – oder auch die digitalen Möglichkeiten nutze um mit Menschen in Kontakt zu treten.

 

Und nicht wenige die dies und noch vieles andere machen

 

tun das aus der Überzeugung heraus:

 

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.

 

Amen.

 

Lied

EG 103 Wir glauben Gott im höchsten Thron

 

 

 

 

 

 

 

Fürbitten

Lebendiger Gott wir treten vor dich und bitten:

 

Für die vielen Menschen weltweit, die an Corona erkrankt sind und um ihr Leben ringen, allein ohne Angehörige, lass sie deine liebevolle Nähe spüren.

 

Für die Ärztinnen und Ärzte, die Pflegerinnen und Pfleger, die sich bis an die Grenzen ihrer Kraft einsetzen für die Menschen in den Krankenhäusern, stärke Sie mit deiner Kraft.

 

Wir bitten dich für diejenigen unter ihnen, die gezwungen sind angesichts der vielen Kranken, zu entscheiden, wem sie welche Behandlung zukommen lassen, lass sie dein Erbarmen spüren.

 

Wir bitten dich für die Politikerinnen und Politiker in aller Welt, die jetzt gefordert sind, Entscheidungen zu treffen, die sie nie getroffen haben, gib ihnen Weisheit und Besonnenheit.

 

Wir bitten dich für die Menschen, die ihre Angehörigen in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder auch zu Hause nicht besuchen dürfen, gib ihnen Geduld und zeige ihnen Möglichkeiten, die Verbundenheit dennoch zu leben.

 

Wir bitten dich für diejenigen, die sich um ihr Unternehmen, ihre Arbeit, ihre Einkünfte sorgen, zeige ihnen Chancen für die Zukunft.

 

Wir bitten dich für alle, die einen lieben Menschen verloren haben und jetzt nicht angemessen von ihm Abschied nehmen können, tröste sie und erfülle sie mit dankbarer Erinnerung.

 

Wir bitten dich für die Menschen auf der Flucht, schenke ihnen offene Herzen und Türen, damit sie eine neue Heimat finden.

 

Wir bitten dich für unsere Erde, die unter uns leidet, hilf dass wir diese Krise nutzen, um neue Wege zu finden, auf denen wir achtsam und bewahrend mit deiner Schöpfung umgehen können.

 

Wir bitten dich für die vielen Gläubigen, die jetzt nicht gemeinsam Ostern, Pessach oder das Fastenbrechen in fröhlicher Runde feiern können, lass sie erfahren, wie sie trotz Kontaktverbots verbunden bleiben.

 

Wir bitten dich für uns selbst, erfülle uns mit deiner österlichen Freude und mache uns lebendig durch deine heilige Geistkraft.

 

Vater Unser

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden,

Unser tägliches Brot gib uns heute,

und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,

und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen,

denn Dein ist das Reich,

und die Kraft,

und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit,

Amen.

 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich,

der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.

Amen

 

 

Ihr Lieben,

das Kirchenjahr schreitet voran

Die Passionszeit – die Leidenszeit begehen wir bereits in der 7. Woche.

Wir befinden uns in der Karwoche – Gründonnerstag - Karfreitag ist nur noch ein Steinwurf entfernt.

Gründonnerstag – grün – dieses Wort bezeichnet nicht eine Farbe – auch wenn an diesen Tag häufig grüne Soße mit Pellkartoffeln oder ein Spinatgericht auf dem Mittagstisch stehen.

Die Bezeichnung kommt aus dem Mittelhochdeutschen

„greie“ = schreien.

 

Also Schrei-Donnerstag.

Der Tag an dem Jesus gefoltert wurde.

Wir befinden uns auf der Zielgeraden der Passionszeit – der Leidenszeit.

Und das nach innen wie nach außen.

So erlebt, wie zurzeit, haben wir die Karwoche und eine geraume Zeit der vorangegangenen Passionszeit wohl noch nie.

Die Wirtschaft und alles um uns herum, runtergefahren – manch einer eingesperrt in seinen eigenen 4 Wänden – Gefahr für Leib und Leben – diffuse Angst vor dem was kommen könnte oder kommt.

Covid 19 schreibt seine ganz eigene Passionsgeschichte in dieser Zeit – auch in der Karwoche.

Diese Woche ist überschrieben mit einem Satz aus dem Johannesevangelium:

 

„Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“

                                               Joh 3,14f

 

„Jeder trägt sein eigenes Kreuz“ – ein Satz der in dieser Zeit seine ganz eigene Schwere und Brisanz bekommt.

 

Und dabei sind wir hier in unserer Region noch recht behütet – und wir hoffen, dass das so bleibt.

 

Und doch schnellen die Zahlen der Kreuze immer noch in die Höhe bei uns – aber auch weltweit.

 

Und jedes einzelne zu beklagende Kreuz bleibt behaftet mit einer schweren Dramatik.

 

„Der Menschensohn muss erhöht werden …“,

 

so heißt es in dem Vers für diese Woche.

 

„muss erhöht werden ...“

 

Dieses Wort hat zwei Dimensionen.

 

Erhöhen zu Macht und Ruhm – und auf der anderen Seite - ein Erhöhen im Sinne von hoch aufgehängt werden am Kreuz.

 

Wir können uns das Verhältnis dieser beiden Aspekte nicht paradox genug vorstellen.

 

Da sind die da Oben – die Mächtigen in Politik und Wirtschaft aber auch im profanen Miteinander – Menschen die ihre Macht gebrauchen oder auch missbrauchen.

 

So auch im Zusammenhang mit Jesu Tod.

 

Jesus – nach damals geltendem römischen Recht verurteilt zum Tode - und gerechtet – und dann erhöht am Kreuz.

 

Dass im Hintergrund Ränke geschmiedet wurden – das Recht gebeugt und missbraucht wurde – davon sprechen die Schrift und die kirchliche Tradition.

 

Und sie macht deutlich – die Macht der Welt ist vergänglich – unabhängig von Name und Rang.

 

Jesu aber ist erhöht für immer.

 

Erhöht, aber auf eine seltsame Weise – schließlich ist sein Podium das Kreuz.

 

Und in dieser Erhöhung entlarvt Gottes Liebe alle Kräfte einer kranken Welt.

 

Denn oft wird der Kampf um Erhöhung in unserer allzu weltlichen Welt auf Kosten anderer geführt.

 

Am Kreuz entlarvt der Gekreuzigte die wahre Natur solcher Machtansprüche.

 

Und bei alle dem war und bleibt das Kreuz anstößig!

 

Ein zerbrochener Mensch am Kreuz – tot geschunden als Vollender göttlichen Willens – als Heil der Welt.

 

Was für eine Zumutung!

 

Aber was bleibt vom christlichen Glauben, wenn dies ausgespart wird.

 

Das können wir gerade in dieser Zeit merken, in der Menschen sich durch Corvid 19 sehr stark auf sich selbst zurückgeworfen fühlen.

 

 

In dieser Zeit, in der vieles nichts mehr gilt – aber der Mensch - und was er tut und vor allem was er nicht tut.

 

Indem er mit Liebe Respekt und Achtung Abstand hält um zu schützen – oder für seinen Nachbarn einkauft oder Masken näht für Menschen im ambulanten Dienst …

 

In dieser Corvid 19 - Enge erkennen wir vielleicht noch einmal neu wie wir gedacht sind – und wofür Jesus für uns ans Kreuz gegangen ist.

 

Auf ihn können wir unser ganzes Vertrauen setzen.

 

Wohlwissend, dass mit seiner Erhöhung auch die unsrige bereits beschlossen ist.

 

Alle, die an ihn glauben werden das ewige Leben haben.

 

Das ist uns durch ihn zugesagt.

 

Das ist unverlierbar.

 

Amen

 

Pfarrer Daniel Witting

Liebe Schwestern und Brüder,

Sie alle wissen, dass wir in diesen Tagen und Wochen keine Gottesdienste oder Messen feiern können.

Das betrifft sowohl die evangelischen Gemeinden, wie auch die katholischen. Und gerade in der Karwoche, die mit dem Palmsonntag, dem Einzug Jesu in Jerusalem, beginnt und am Karfreitag, dem Tag der Kreuzigung Jesu, ihren Höhepunkt findet, ist der Verzicht auf die Gemeinschaft, die wir in Liturgie, Wortverkündigung und Sakrament finden, besonders schwer.

Viele Menschen dürfen oder können nicht mehr arbeiten; und auch die Arbeit der Pfarrerinnen und Pfarrer, sowie der übrigen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich sehr stark gewandelt. Es sind andere Formen, in denen wir den Menschen nahe zu sein versuchen.

Ein Beispiel ist diese kleine Verkündigung, die zu jedem Sonntag unter anderem in den Schaukästen unserer Gemeinden aushängt.

Ein weiteres Beispiel wird die Beilage zum Osterfest sein, die von der Evangelischen Kirche im Rheinland in hoher Stückzahl an Gründonnerstag den überregionalen Tageszeitungen in ihrem Gebiet mitgegeben werden wird.

Verbunden sind wir auch beim Läuten der Glocken der katholischen und evangelischen Kirchen, die jeden Abend um 19.30 Uhr erklingen und zum Gebet, sowie zum Herausstellen einer entzündeten Kerze einladen.

All das macht Mut, all das stärkt unsere Gemeinschaft…

In diesen Tagen ist mir in der Wochenzeitschrift ZEIT eine Reportage über den Weg gelaufen, die bei aller Traurigkeit doch auch Mut und Zuversicht schafft.

Ein Arzt im Zentrum der Corona-Krise in Oberitalien schreibt, dass er bis vor wenigen Wochen Atheist war; er habe immer darüber gelächelt, dass seine Eltern zur Kirche gingen.

Dann berichtet er weiter von einem alten Priester, dem es nicht gut ging, der sich aber zu den Sterbenden setzte, ihnen die Hand hielt und mit Worten der Bibel und sicher auch mit eigenen Trost spendete.

Am Ende ist der alte Pfarrer gestorben. Aber nun betet er, dieser Arzt. Er bittet den Herrn um genügend Kraft für seinen täglichen Dienst. Und er sagt, dass er froh ist, wieder zu Gott gekommen zu sein – in diesem Leid.

Wir gehen in die Karwoche hinein. Als Christinnen und Christen vertrauen wir darauf, dass Gott in Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um uns Menschen gerade in Not und Tod nahe zu sein.

Sein Leiden und sein Sterben zeigen uns: unser Gott ist kein Gott, der mit einem Fingerschnipsen alles zum Guten wendet, der auf irgendeinen Reset-Knopf drückt. Aber er ist auch kein ferner Gott, den unser Leiden nicht interessiert.

Er ist an unserer Seite – nicht nur in der Karwoche, nicht nur in Zeiten von Corona, sondern Tag für Tag.

 

Es grüßt Sie,

Ihr

Pfarrer Arndt Fastenrath

Seit ich diese Zeilen geschrieben habe, kann sich die Lage schon wieder ge­ändert haben: Es sind außergewöhnliche Zeiten, in denen wir uns gerade be­finden. Unsicherheit und Ratlosigkeit machen sich breit, vielleicht auch Angst. Angst vor dem Unbekannten, wie wir damit umgehen sollen. Herausforderun­gen, vor die wir gestellt sind und nicht wirklich wissen, wie wir ihnen begeg­nen können. Aber Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber. Der Schreiber des 2.Timotheus-Briefes, Kapitel 1, Vers 7, erinnert uns an etwas anderes: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Auch angesichts der momentanen Herausforderungen heißt es zu allererst: Ruhe bewahren und mit Augenmaß handeln. Ich bin der festen Überzeugung, dass Ämter und Behörden mit Bedacht und Weitsicht die richtigen Entscheidungen tref­fen und auch weiterhin treffen werden. Jeder Einzelne von uns kann Men­schen mit Liebe und Besonnenheit begegnen, wo immer es nötig ist. Die Kraft dazu haben wir, jeder nach seinem Maß, geschenkt von Gott.

In dieser Situation ist es für viele Menschen besonders schlimm, wenn sie sich nicht mit anderen treffen und austauschen können. Und sicher würde mancher gerade jetzt gerne in eine Kirche gehen, um dort zur Ruhe zu kom­men, vielleicht ein Gebet sprechen, eine Kerze anzünden oder gemeinsam Gottesdienst feiern. Aus aktuellem Anlass ist dies zur Zeit jedoch nicht möglich. Fernseh-Gottesdienste oder Radio-Andachten sind aber eine gute Alterna­tive. Und im Internet gibt es viele geistliche Impulse, tröstende Worte und gute Gedanken, auch auf der Seite unserer Landeskirche.

Wenn Sie selbst keinen unmittelbaren Zugang zum Internet haben, fragen Sie doch Ihre Kinder oder Freunde! Und – Ihre Pfarrerin/Ihr Pfarrer hat sicher immer ein offe­nes (Telefon-)Ohr für Ihre Anliegen.

Bleiben Sie gesund und von Gott behütet!

 

Pfarrer Rüdiger Kindermann

Kontakt

Idarbachtal
Hohlstraße 67
55743 Idar-Oberstein

Mailkontakt

Tel.: 06781 - 45 87 315

Pfarrer Daniel Witting
Mobil: 0170-3214878

Pfarrer Arndt Fastenrath
Tel.: 06781-31577, mobil: 0160 - 90539434

Pfarrerin Christine Wild
Mobil: 0175- 331 15 90

Vikar Timo Breuer
Mobil: 0163-6780533

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