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Die Taufe

Wasser ist das wichtigste Zeichen bei der Taufe, dem Sakrament zur Aufnahme in die Kirche. Durch seine Taufe in Wasser wird ein Mensch in die christliche Gemeinschaft auf der ganzen Welt aufgenommen.

 

 

Am häufigsten kommen Taufen innerhalb des ersten Lebensjahres vor. 2018 waren deutschlandweit von 183.579 evangelischen Taufen 162.652 im Kindesalter.

Babys und Kleinkinder können sich noch nicht selbst für ihren Glauben entscheiden. Deshalb übernehmen die Eltern und die Taufpaten die Verantwortung hierfür. Die Eltern müssen dafür zwar nicht zwingend beide Mitglied in der evangelischen Kirche sein, das nicht-evangelische Elternteil muss aber mit der Taufe einverstanden sein.

Im Kirchenkreis Obere Nahe werden Taufen in der Regel im Gemeindegottesdienst gefeiert. Dies hat besondere Symbolkraft: Die Gemeinde zeigt dadurch, dass sie den Täufling in ihre Mitte aufnimmt.

Die Taufe ist einmaliges Ereignis: Selbst bei Konfessionswechsel oder Kirchenaus- und Wiedereintritt wird nicht noch einmal getauft.

Patinnen und Paten

Die Taufpaten sollen den Täufling auf seinem Weg begleiten sowie auf den christlichen Glauben ansprechen. 

Wer Patin oder Pate wird, übernimmt Verantwortung. Die Eltern stellen die Patin und den Paten in ein besonderes Verhältnis zu ihrem Kind. Sie sollen Anteil nehmen am Geschick des Kindes und es auf seinem Lebensweg begleiten. 

Bei dieser Begleitung soll auch der christliche Glaube zur Sprache kommen. Die Paten versprechen bei der Taufe, dafür Sorge zu tragen, dass ihr Patenkind den christlichen Glauben kennenlernt. 

Viele Eltern verbinden mit der Patenschaft den Wunsch, dass die Patin, der Pate im Falle ihres Todes an ihrer statt für die minderjährigen Kinder sorgt. Das Patenamt beinhaltet allerdings nicht als solches juristisch diese Pflicht.


#kircheerklärt: Die Taufe

12 Fragen - 12 Antworten zur Taufe

Dazu gibt es keine feste Regelung. Die meisten Kinder werden im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich. Dann kann das Kind schon bewusster wahrnehmen, was geschieht. Nach wie vor werden die meisten Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres getauft: Dafür spricht, dass die Geburt eines Kindes ein Geschenk Gottes ist. Eltern antworten darauf, indem sie ihr Kind taufen lassen. Mit der Taufe wird das Baby in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen.

Gott spricht den kleinen Kindern in der Taufe seine Liebe und seinen Segen zu. Ganz unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben die besondere Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen. Sie erzählen ihnen von ihrem eigenen christlichen Glauben, aber auch von ihren Zweifeln. Mit der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen später selbst ihr "Ja" zum Glauben an Jesus Christus.

Für Säuglinge und Kinder: Wer Patin oder Pate wird, übernimmt Verantwortung und steht in einer besonderen Beziehung zu dem Täufling. Die Paten versprechen bei der Taufe vor allem dafür Sorge zu tragen, dass ihr Patenkind den christlichen Glauben kennenlernt.

Viele Eltern verbinden mit der Patenschaft den Wunsch, dass die Paten im Falle ihres Todes für die minderjährigen Kinder sorgt. Das Patenamt beinhaltet dies aber nicht.

Patinnen und Paten müssen einer christlichen Kirche angehören und nach der Ordnung ihrer Kirche zum Patenamt zugelassen sein, zum Beispiel durch die Konfirmation. Eine Entlassung aus dem Patenversprechen gibt es nicht, aber aus einem wichtigem Grund können zusätzliche Paten zu einem späteren Zeitpunkt nachbenannt werden.

Wer zwar getauft und konfirmiert wurde, aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist, kann das Patenamt nicht übernehmen. Gleiches gilt für Menschen, die nicht getauft sind. Tritt ein Taufpate aus der Kirche aus, so ruht sein Patenamt.

Jugendliche oder Erwachsene benötigen keine Taufpaten.

Dieser Fall ist schwierig. Ob die Taufe eines Kindes trotz fehlender Mitgliedschaft beider Elternteile möglich ist, entscheidet die Kirchengemeinde vor Ort. Fragen Sie dort nach. Die entsprechenden Regelungen sind in den einzelnen Landeskirchen unterschiedlich.

Wenn Sie als Mutter oder Vater das alleinige Sorgerecht haben, entscheiden Sie auch allein über die Taufe Ihres Kindes. Haben Sie geteiltes Sorgerecht, muss bei allen Angelegenheiten von erheblicher Bedeutung gemeinsam entschieden werden. So ist es gesetzlich geregelt. Dazu gehört auch die Taufe. Ob hr Kind getauft wird, dürfen beide Sorgeberechtigten also nur gemeinsam entscheiden.

Besteht kein Einvernehmen, können sich Eltern allein oder gemeinsam an eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle wenden. Oft hilft auch ein klärendes Gespräch mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin. Können sich die Eltern überhaupt nicht einigen, kann im Streitfall das Familiengericht angerufen werden.

Für den Täufling:

Setzen Sie sich vorab mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin in Verbindung, um einen Termin für ein Taufvorgespräch zu vereinbaren. In der Regel werden hierfür Geburtsurkunde des Kindes, Personalausweis der Eltern und - soweit vorhanden - Familienstammbuch benötigt. Soll die Taufe in einer anderen als der Heimatgemeinde stattfinden, wird zusätzlich eine Zustimmungserklärung der Heimatgemeinde ("Dimissoriale") benötigt.

Alleinerziehende können ein Kind nur dann ohne Zustimmung des anderen Elternteils zur Taufe anmelden, wenn sie das alleinige Sorgerecht haben. Teilen sich beide Eltern das Sorgerecht, so muss das andere Elternteil mit der Taufe einverstanden sein.

Für die Paten:

In der Regel benötigen die Paten eine Patenbescheinigung. Sie dokumentiert, dass die Person, auf deren Namen die Bescheinigung ausgestellt ist, das Patenamt übernehmen darf. Sie ist im Gemeindebüro der Heimatgemeinde des Paten erhältlich. Bei der Taufe Ihres Patenkindes erhalten die Paten eine Patenurkunde.

In der Regel ist für die Taufe eines Kindes mindestens eine Patin oder ein Pate erforderlich. In den meisten Fällen gibt es zwei Paten. Wenn Sie jeidoch keine geeigneten Personen benennen können, wird die Pfarrerin oder der Pfarrer Sie bei der Suche unterstützen. Manchmal stellen sich auch aktive Gemeindemitglieder als Paten zur Verfügung.

In einzelnen Landeskirchen ist eine Taufe ausnahmsweise auch ohne Paten möglich. Dann versprechen die Eltern, für die christliche Erziehung des Kindes zu sorgen.

Auf eigenen Wunsch ist in einigen Landeskirchen die Entbindung vom Patenamt aus vertretbaren Gründen möglich. Bei einem Kirchenaustritt ruht das Amt. Das kann auch im Taufregister vermerkt werden. Am besten klären Sie Ihr Anliegen im Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer.

Was nicht möglich ist: Eine Streichung gegen den Willen des Paten oder der Patin von Seiten der Eltern. Suchen Sie im Konfliktfall unbedingt ein klärendes Gespräch.

Ja. Viele Pfarrerinnen und Pfarrern nennen einen solchen Gottesdienst kurz „Traufe“: Trauung und Taufe in einem. Dafür gibt es sogar besondere Gottesdienstformen. Sprechen Sie mit Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer.

Pfarrerinnen und Pfarrer haben zwar Vorschläge für Fürbitten zur Taufe. Doch freuen sich die meisten sehr, wenn Eltern, Familienangehörige oder auch die Taufpaten eigene Vorschläge für den Taufgottesdienst haben.

Die Fürbitten sind eine sehr gute Gelegenheit, dem Taufgottesdienst eine persönliche Note zu verleihen. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, kann die Fürbitten selbst verfassen. Natürlich sollten sie zu einem christlichen Gottesdienst passen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind jedoch sehr frei. Die Fürbitten bei einer Taufe können von mehreren Personen (Taufeltern, Patinnen und Paten oder Geschwistern) im Wechsel vorgetragen werden.

Worauf muss ich achten, wenn ich Fürbitten selbst verfasse?

Generell ist die Fürbitte ein Gebet, in dem man Gott für jemand anderen um etwas bittet. Es gibt keine feste Regel zur Länge der Fürbitten. Klassischerweise bestehen sie aus drei Teilen: der Bitte für die Kirche, der Bitte für die Welt und der Bitte für den Einzelnen in Not. Die Fürbitten bei einer Taufe stellen das Kind in den Mittelpunkt. Dann können beispielsweise Bitten für die Eltern des Täuflings und Verwandte folgen. Abschließend könnten Bitten für Menschen stehen, die Hilfe brauchen.

Die Taufkerze ist eine weitere persönliche Note und eine schöne Erinnerung. Zwingend vorgeschrieben ist sie in der evangelischen Kirche jedoch nicht. In einigen Gemeinden ist eine Taufkerze üblich, in anderen wiederum nicht. In manchen Gemeinden wird die Taufkerze als Geschenk überreicht, sie kann aber in Absprache mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer selbst gekauft oder selbst gestaltet werden.

Die Taufkerze wird im Anschluss an die Taufhandlung an der Osterkerze entzündet. Diese wird in allen Kirchen jedes Jahr zu Ostern als Zeichen der Auferstehung neu aufgestellt. Sie brennt bei jeder Taufe. Das Entzünden der Taufkerze ist symbolisch für das beginnende Leben des Täuflings in der Gemeinde. Die Taufkerze drückt auch die Verbundenheit des Kindes mit der Gemeinde aus. Sie ist ein Symbol des christlichen Glaubens. Ihr Licht verweist auf Jesu Worte:

"Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Johannes 8,12)

Nach der Taufe übergibt die Pfarrerin oder der Pfarrer die Taufkerze der Familie.

Die Gestaltung der Taufkerze:

Symbole der Christenheit zieren meist die Taufkerze. Am häufigsten finden sich Kreuze oder weiße Tauben, auch das Alpha- oder Omega-Zeichen, ein Lebensbaum oder eine Arche sind als Abbildungen beliebt. Wie auch bei den Fürbitten gilt: Die Gestaltung ist zwar individuell, sollte aber zur christlichen Symbolik passen.

Tipp: Bitten Sie doch die Taufpaten, die Kerze für ihr Patenkind zu gestalten.

Evangelische Kindertagesstätten nehmen oftmals ungetaufte Kinder auf. Ebenso wie Kinder von Eltern anderer Religionsgemeinschaften. Sie als Eltern müssen aber damit einverstanden sein, dass Ihr Kind christliche Glaubensinhalte kennenlernt. Erkundigen Sie sich bei den evangelischen Einrichtungen vor Ort.

  • Ein Dossier mit grundsätzlichen Erläuterungen zur Taufe finden Sie auch auf der Homepage der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR)
  • Einen umfassenden Frage-Antwort-Katalog hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hier zusammen gestellt.
  • Eine Übersicht der Gemeinden im Kirchenkreis Obere Nahe sowie Ansprechpartner vor Ort gibt es auf unserer Gemeindeseite.

Ihre Frage war nicht dabei?

...dann schreiben Sie uns. Wir kümmern uns gerne um Ihr Anliegen. Auch Ihr Gemeindepfarrer/Ihre Gemeindepfarrerin hilft Ihnen weiter. Hier geht es zu den Gemeinden.

Was ist...

ein Sakrament?

Sakramente sind von Gott eingesetzte, sichtbare und wirksame Handlungen. Zu einem Sakrament gehören Wort und Zeichen. Das wichtigste Zeichen der Tauffeier ist das Wasser. Es ist das Urelement des Lebens. Es kann aber auch eine Bedrohung für das Leben sein. Die Täuflinge erfahren symbolisch im Wasserritus, was Jesus Christus durchlebt hat. Wie er durch den Tod zum ewigen Leben gelangt ist, so kommt das Wasser über den Täufling, und er "taucht auf" als Mensch des neuen Lebens.


...eine Taufanerkennung?

Seit der Magdeburger Erklärung zur gegenseitigen Taufanerkennung im Jahr 2007 erkennen elf von 14 Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ihre Taufen gegenseitig an. Dazu gehören die EKD, die römisch-katholische und die orthodoxen Kirchen in Deutschland.